Deutliche Mehrheit für Mitbestimmung / 82 Prozent gegen Verringerung des Arbeitnehmer-Einflusses in Aufsichtsräten
(Düsseldorf) - Die Mitbestimmung in deutschen Unternehmen findet in der Bevölkerung breite Unterstützung. In einer von der Hans-Böckler-Stiftung in Auftrag gegebenen TNS-Emnid-Umfrage erklärten 82 Prozent der Befragten, die Mitspracherechte der Arbeitnehmer in Aufsichtsräten von Aktiengesellschaften sollten nicht verringert werden. Darüber hinaus wird die Mitbestimmung von einer deutlichen Mehrheit als notwendig, motivationssteigernd und positiv für die Entwicklung der Unternehmen betrachtet.
In der TNS-Emnid-Umfrage erklärten 88 Prozent der Befragten, die betriebliche Mitbestimmung steigere die Motivation und Identifikation der Mitarbeiter. Nur 9 Prozent waren anderer Meinung. Für notwendig halten die Mitbestimmung 86 Prozent. Dass die Mitbestimmung die Entwicklung der Unternehmen positiv befördere, wurde von 85 Prozent der Befragten bejaht. Die Meinungen der Befragten gehen in West- und Ostdeutschland nicht auseinander. Auch Altersklasse oder Schulbildung spielen bei der Einschätzung keine Rolle.
Auch die Frage, ob Mitbestimmung als Standortvorteil für Deutschland zu sehen sei, wird von einer deutlichen Mehrheit (74 Prozent) mit Ja beantwortet. Nikolaus Simon, Sprecher der Geschäftsführung der Hans-Böckler-Stiftung, wertet die Umfrage-Ergebnisse als eindrucksvollen Beleg dafür, dass sich die Mitbestimmung in den deutschen Unternehmen als unverzichtbarer Bestandteil unserer sozialen Marktwirtschaft bewährt hat. Simon wörtlich: Wer in der aktuellen Diskussion den Sinn und Zweck der Mitbestimmung in Frage stellt, muss wissen, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung den Wert der Mitbestimmung völlig anders einschätzt.
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