Deutsch-französischer Schulterschluss für starkes Handwerk
(Düsseldorf) – Ein besonderes deutsch-französisches Jubiläum konnte diese Woche in Düsseldorf gefeiert werden: das 25. Deutsch-Französische Handwerkskammertreffen. Rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Handwerk beider Länder kamen von Montag bis Mittwoch zusammen, um sich über die aktuellen Herausforderungen ihrer Branche auszutauschen und gemeinsame Wege zu finden, wie das Handwerk in Europa gestärkt und seine Interessen gegenüber der EU wirkungsvoll vertreten werden können.
Einmal mehr zeigte sich während des Treffens, dass solche Begegnungen weit mehr als reine Fachtreffen sind: Sie sind ein lebendiges Zeichen für die enge deutsch-französische Partnerschaft. Gerade vor dem Hintergrund der politischen Weichenstellungen in Deutschland mit dem Antritt von Bundeskanzler Friedrich Merz, der mit seinem ersten Auslandsbesuch in Paris ein deutliches Signal setzte, wird deutlich: Der Dialog zwischen beiden Ländern ist zentral für ein starkes Europa. Das Handwerk spielt dabei eine wichtige Rolle. In Formaten wie dem Handwerkskammertreffen kann die politische Freundschaft mit konkretem Austausch, gemeinsamen Projekten und praxisnaher Zusammenarbeit gefüllt werden.
„Der deutsch-französische Austausch ist mehr als gelebte Partnerschaft. Er ist ein Schlüssel zu einem starken, resilienten und innovativen Handwerk in Europa. Gerade angesichts gemeinsamer Herausforderungen wie Fachkräftesicherung, Bürokratieabbau oder der Digitalisierung können wir voneinander lernen und gemeinsam Impulse setzen“, betonte Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).
Auch Joël Fourny, Präsident des französischen Handwerksverbands Chambres de Métiers et de l'Artisanat (CMA France), hob die Bedeutung des Treffens hervor: „„In Frankreich wie in Deutschland ist das Handwerk ein tragendes Fundament der Wirtschaft. Unser Austausch gemeinsamer Erfahrungen fördert das gegenseitige Verständnis, die Innovationskraft und letztlich die europäische Idee. Die Freundschaft zwischen unseren Handwerksorganisationen ist ein starkes Zeichen für ein geeintes Europa.“
Im Mittelpunkt des Treffens von Spitzenvertreterinnen und -vertretern aus Handwerkskammern und Politik beider Länder stand die Rolle des Handwerks für Wirtschaft und Gesellschaft. Unter dem Titel „Gemeinsam für ein starkes Europa“ wurde insbesondere die Rolle moderner Handwerkskammern diskutiert und die Relevanz der Weiterentwicklung der beruflichen Bildung, des europäischen Arbeitsmarktes, der Fachkräftesicherung und der Resilienz von Lieferketten herausgestellt. Workshops zu den Themen „Betriebliche Ausbildung“, „Lernmobilität“, „Künstliche Intelligenz im Handwerk“ sowie „Fachkräftesicherung“ boten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zudem Raum für praxisnahen Austausch und intensive Vernetzung.
In ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung bekräftigen die deutschen und französischen Handwerksorganisationen die Bedeutung ihrer Zusammenarbeit als Beitrag zu einem starken und geeinten Europa. Sie verpflichten sich, ihre wirtschaftliche, soziale und politische Verantwortung zum Wohle des Handwerks und der KMU wahrzunehmen und die gemeinsamen Werte beider Länder sowie der EU zu verteidigen und zu stärken: https://www.zdh.de/fileadmin/Oeffentlich/Presse/Pressemitteilungen/2025/DFKT_RFA2025_Resolution_DE.pdf
Hintergrundinformationen über das Deutsch-Französische Handwerkskammertreffen
Das deutsch-französische Handwerkskammertreffen fand erstmals am 21. und 22. Mai 1963 im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München statt, und zwar auf der Grundlage des im selben Jahr unterzeichneten Élysée-Vertrags. Seither treffen sich rund 200 - 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Handwerkskammern und Politik beider Länder alle drei Jahre im Wechsel in Deutschland und Frankreich – zuletzt in Dresden (2013), Lille (2016), Köln (2019) und Nantes (2022). Mit den Treffen wollen die Handwerksorganisationen den bilateralen Dialog fördern, den partnerschaftlichen Wissenstransfer unterstützen und gemeinsame Projekte entwickeln.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH), Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin, Telefon: 030 20619-0