Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Deutsche Arbeitskosten im internationalen Vergleich hoch

(Köln) - Mehr als 26 Euro je Stunde kostete ein Arbeiter die westdeutsche Industrie im Jahr 2001. Damit trägt sie bereits seit 1990 unangefochten den unrühmlichen Titel des Arbeitskosten-Weltmeisters. Mit auf dem Treppchen stehen diesmal Norwegen und die Schweiz, die mit umgerechnet rund 25 Euro je Arbeiterstunde auch nicht viel billiger produzieren.

Im Durchschnitt ist die Arbeitsstunde in Deutschland um ein gutes Viertel teurer als in den untersuchten 19 Konkurrenzländern. Allerdings ist der westdeutsche Kostennachteil seit 1996 um 28 Prozentpunkte kleiner geworden. Entlastend wirkten die Abwertung gegenüber dem Dollar und der zwischenzeitlich verminderte heimische Kostendruck – beide Faktoren könnten demnächst jedoch wieder für Dynamik bei den deutschen Arbeitskosten sorgen. Einen Lichtblick gibt es freilich hierzulande: In Ostdeutschland kostete im vergangenen Jahr eine Arbeitsstunde knapp 17 Euro – und damit zwei Euro weniger als in Frankreich und Großbritannien. Auch in Ostdeutschland war der Kostenanstieg zuletzt merklich abgeflacht.

In allen beobachteten Industrieländern sind die Lohnzusatzkosten seit 1980 rascher gestiegen als die Löhne. In Westdeutschland erreichen sie inzwischen 81 Prozent des Direktentgelts, 1980 waren es lediglich 75 Prozent. Es gibt zwar Länder mit höheren Zusatzkostenquoten, doch absolut gesehen trägt Westdeutschland mit 11,72 Euro die höchste Zusatzkostenlast.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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