Pressemitteilung | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

Deutsche Bauindustrie zum 12. Deutschen Fassadentag: Instrumentenkasten des EEG anpassen / Förderung der energetischen Gebäudesanierung fortsetzen / Ersatzwohnungsbau und Gewerbeimmobilien einbeziehen

(Berlin) - "Während die Photovoltaik hoch subventioniert wird, sind die Fördermittel zur energetischen Sanierung des Gebäudebestandes sogar noch gekürzt worden, und das, obwohl mehr als 40 Prozent der klimarelevanten Emissionen im Gebäudesektor verursacht werden. Diese Fehlallokation über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss dringend korrigiert werden." Diese Auffassung vertrat RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, anlässlich des 12. Deutschen Fassadentages in Hamburg zur Förderpolitik der Bundesregierung im Bereich der energetischen Sanierung.

Die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau müssten unbedingt fortgesetzt werden und immer technologieoffen ausgestaltet sein. Dies sei auch in Anbetracht des hohen Sanierungsbedarfs von jährlich mindestens 360.000 Wohnungen geboten, um das im Energiekonzept der Bundesregierung festgelegte Ziel einer Verdoppelung der Sanierungsquote auf zwei Prozent zu erreichen.
Viel zu wenig bekannt sei zudem, dass ein Euro Förderung neun Euro an privaten Investitionen nach sich ziehe und ca. 90 Prozent davon in die lokale Wertschöpfung gingen. Dadurch würden erhebliche positive Beschäftigungsimpulse ausgelöst.

Eine Sanierung des Gebäudebestandes um jeden Preis lehnt Knipper jedoch ab: "Vielfach werden Einheiten saniert, die weder ökologisch noch ökonomisch sanierungswürdig sind. Wir fordern deshalb seit langem, auch den Ersatzneubau von Wohnungen in die Förderung aufzunehmen." Darüber hinaus gebe es gerade im Gewerbebau ein enormes Sanierungspotenzial. Allein in den Sektoren Büro- und Einzelhandelsimmobilien mache die Bestandsfläche zusammen über 500 Millionen Quadratmeter aus. Eine verbesserte steuerliche Abschreibung wie im Wohngebäudebereich könne hier wichtige Investitionsanreize setzen.

Um nachhaltiges Bauen voranzubringen, sei auch eine neue Kultur des "partnerschaftlichen Miteinanders" zwischen Bauherren, Architekten, Ingenieuren, Fachplanern und Bauunternehmen erforderlich, mit dem Ziel, die innovative Ausführungskompetenz der Bauindustrie bereits bei der Projektierung der Bauvorhaben einzubinden. Nur im Rahmen von Partnerschaftsmodellen könnten optimale Lösungen für die jeweilige Bauaufgabe gefunden werden. Die bisherige Arbeitsweise sei nach wie vor viel zu konfliktär und koste nur unnötig Zeit und Geld aller Beteiligten zulasten der Qualität der Bauprodukte.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Dr. Heiko Stiepelmann, stellv. Hauptgeschäftsführer, Kommunikation Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin Telefon: (030) 212860, Telefax: (030) 21286240

(cl)

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