Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

Deutsche befürworten Integration ukrainischer Geflüchteter durch Bildung

(München) - Eine Mehrheit der Deutschen (58 Prozent) ist der Meinung, dass die ukrainischen Geflüchteten sofort durch Bildungsmaßnahmen integriert werden sollten. Verschiedene Maßnahmen für Erwachsene stoßen auf deutliche Zustimmung: Etwa das Recht auf und die Pflicht zu staatlich finanzierten Deutschkursen (74 Prozent) und eine Arbeitserlaubnis für geflüchtete Lehrkräfte (66 Prozent). Dies geht aus einer repräsentativen Befragung der deutschen erwachsenen Bevölkerung hervor, die das ifo Zentrum für Bildungsökonomik von Mai bis Juni 2022 durchgeführt hat.

Bei den Kindern stimmen Mehrheiten für eine schnelle Eingliederung in existierende Klassen in Grund- (65 Prozent) und weiterführende Schulen (61 Prozent) sowie für mehr staatlich finanziertes Schulpersonal zur Betreuung der ukrainischen Schulkinder (66 Prozent). Bei einer Kindergartenpflicht für Flüchtlingskinder ist die Meinung der Deutschen jedoch gespalten (47 Prozent dafür, 37 Prozent dagegen).

Die Daten lassen sich mit einer repräsentativen Befragung aus dem Jahr 2016 vergleichen, als unter anderem viele syrische Geflüchtete nach Deutschland kamen. Dabei zeigen sich klare Unterschiede bei der Einschätzung des Bildungsniveaus der ankommenden Geflüchteten: Aktuell schätzt die Hälfte der Befragten (50 Prozent) das Bildungsniveau als hoch ein, 2016 war es weniger als ein Viertel (22 Prozent). Eine knappe Mehrheit (52 Prozent) ist momentan der Meinung, dass die Geflüchteten dabei helfen, den Fachkräftemangel in Deutschland zu verringern; 2016 war es nur ein Drittel (33 Prozent). Interessanterweise zeigt sich aber jetzt bei vielen Maßnahmen zur Integration der Geflüchteten ein ähnliches Zustimmungsbild wie im Jahre 2016.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. Harald Schultz, Pressesprecher Poschingerstr. 5, 81679 München Telefon: (089) 92240, Fax: (089) 985369

(mw)

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