Pressemitteilung | Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)
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Deutsche Brauer lehnen erhöhtes Abgabealter und künstlich erhöhte Preise ab! / Deutscher Brauer-Bund widerspricht "SPIEGEL"-Bericht

(Berlin) - Weder die deutschen noch die europäischen Brauer haben sich – wie vom Magazin „Der SPIEGEL“ in seiner Ausgabe vom 6. März kolportiert – im Rahmen einer Tagung zur Europäischen Alkoholstrategie mit EU-Experten und Gesundheitsorganisationen auf ein erhöhtes Abgabealter von 18 Jahren oder erhöhte Preise für alkoholhaltige Getränke geeinigt. „Diese Behauptung des Magazins ist schlichtweg falsch“, so der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB), Peter Hahn. „Sowohl die Vertreter der Wein- als auch die der Brauwirtschaft haben diesem Vorschlag der Europäischen Kommission ganz im Gegenteil entschieden widersprochen. Dies ist auch in dem Protokoll dieser Tagung festgehalten worden.“ Der Branchenvertreter kritisiert die unfaire Informationspolitik der EU-Kommission zu diesen Arbeiten: „Die Kommission arbeitet hier mit Taschenspielertricks und Nebelbomben: Erst Ende letzten Jahres behauptete der Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland noch, dass es überhaupt keinen Entwurf einer „Alkohol-Strategie“ auf europäischer Ebene gebe – und heute (06. März 2006), kaum sechs Wochen später, will man sich schon mit der Industrie geeinigt haben? Das ist doch fadenscheinig“, kritisiert der Verbandsvertreter.

Die deutsche Brauwirtschaft lehnt einheitliche Abgabealter für alkoholhaltige Getränke ab: „Die in Deutschland bestehenden Abgabegrenzen ermöglichen es jungen Menschen, den Umgang mit alkoholhaltigen Getränke zu erlernen“, so Hahn. „Verbote erweisen sich in dieser Zielgruppe als kontraproduktiv: Würde Alkohol bis zum 18. Lebensjahr ‚weggesperrt’, würde dies die Attraktivität alkoholhaltiger Getränke nur fördern – und Alkohol zum Sinnbild für ‚Erwachsensein’ machen.“ Die bestehenden Abgabegrenzen in den Mitgliedsländern der Europäischen Union sind nach Einschätzung des Interessenvertreters Spiegel der unterschiedlichen kulturellen Gepflogenheiten dieser Länder, denen eine europäische „One-size-fits-all“-Lösung nicht gerecht werden könne. „In Deutschland darf ein junger Mensch mit 16 heiraten und an einigen Kommunalwahlen teilnehmen, mit 17 kann er Soldat werden. Die Entscheidung, ein Bier zu trinken, wird ihm aber erst mit 18 zugetraut: Das klingt nach bestem europäischem Schildbürgertum...“, so der DBB-Vertreter. Hahn appellierte an die Bundesregierung, die bestehenden Abgabealter konsequent durchzusetzen, bevor über weiterführende Maßnahmen nachgedacht werde.

Auch die angeblich vereinbarte dirigistische Preiserhöhung für ihre Produkte lehnen die deutschen – und die europäischen – Brauer ganz entschieden ab. „Die Mehrzahl der Deutschen trinkt ihr Bier maß- und genussvoll. Nur eine Minderheit von Menschen hat das Maß im Umgang mit alkoholhaltigen Getränken verloren. Trotzdem will die Europäische Kommission mit diesem Vorschlag alle Konsumenten bestrafen“, so das Urteil des Verbandsvertreters. Der Deutsche Brauer-Bund fordere maßgeschneiderte Hilfsangebote für diejenigen, die schädliche Konsummuster zeigen, ohne die Verbraucher, für die ihr verantwortungsvoll genossenes Bier Lebensfreude ist, zu bestrafen. „Beispiele aus Europa belegen eindeutig, dass durch Steuern künstlich erhöhte Preise kontraproduktiv sind. In Schweden werden die in Europa höchsten Steuersätze auf alkoholhaltige Getränke erhoben: Trotzdem besteht hier ein deutlicher Trend zu missbräuchlichem Konsum. Und eine europäische Studie konnte belegen, dass gerade in den nordischen Hochsteuerländern die Zahl der jungen Menschen, die Erfahrungen mit Trunkenheit gemacht haben, deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt.“ (Hahn)

Auch das von dem Leiter der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Rolf Hüllinghorst, in diesem Zusammenhang immer wieder zitierte Beispiel der Alcopos hält nach Einschätzung des Deutschen Brauer-Bundes einer näheren Prüfung nicht Stand: „Nicht die ‚Strafsteuer’ hat die Absätze dieser Produkte zum Einbrechen gebracht. Wer die Statistik aufmerksam liest, merkt sehr schnell: Diese Produkte waren schon vor der Einführung der Sondersteuer rückläufig. Ein Verweis auf diese Maßnahme führt daher ins Leere... “

Der DBB-Vertreter appellierte an die DHS und die Europäische Kommission, in diesem für die deutsche und europäische Brauwirtschaft entscheidenden Thema mit harten, beweisbaren Fakten und nicht mit voreingenommenen Interpretationen und zu arbeiten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB) Birte Kleppien, Pressesprecherin, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 20916715, Telefax: (030) 20916798

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