Pressemitteilung | Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB)

Deutsche Brauer ziehen positive Bilanz / Bierabsatz blieb 2015 weitgehend stabil - Export setzt Impulse

(Berlin) - Die deutsche Brauwirtschaft kann erneut auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken: 2015 wurde beim Bierabsatz mit insgesamt rund 95 Millionen Hektolitern in etwa das Niveau des Vorjahres erreicht, teilte der Deutsche Brauer-Bund (DBB) am Freitag in seiner vorläufigen Bilanz mit. Hatte 2014 vor allem die Fußball-Weltmeisterschaft den Absatz angekurbelt, setzte 2015 das Exportgeschäft Impulse. "Deutsche Biere erfreuen sich im Ausland wachsender Beliebtheit. Auch das stabile Konsumklima in Deutschland und außergewöhnlich milde Temperaturen haben 2015 zu der positiven Entwicklung beigetragen", sagte DBB-Präsident Dr. Hans-Georg Eils. Weitere Erfolgsfaktoren seien eine immer breiter werdende Markenvielfalt der 1350 deutschen Brauereien und die anhaltend hohe Nachfrage nach alkoholfreien Bieren und regionalen Spezialitäten. "Die deutschen Brauer haben allen Grund, mit Zuversicht und Optimismus ins neue Jahr zu gehen", sagte Hauptgeschäftsführer Holger Eichele am Rande der Internationalen Grünen Woche in Berlin. 2016 erhoffe sich die Branche positive Impulse durch die Fußball-Europameisterschaft sowie insbesondere durch das 500. Jubiläum des Reinheitsgebotes, des weltbekannten Qualitätssiegels für Bier. Gleichzeitig stehe die deutsche Brauwirtschaft weiterhin vor großen Herausforderungen, etwa durch Kostensteigerungen, den hohen Wettbewerbsdruck und den zunehmenden Preisdruck im Handel.

Deutschland bleibt größter Bierhersteller in Europa

Nach der vorläufigen Jahresbilanz des DBB konnte die deutsche Brauwirtschaft 2015 mit einem Gesamt-Bierabsatz von rund 95 Millionen Hektoliter (inklusive alkoholfreier Sorten) das Niveau des Vorjahres halten und damit gegen den Trend früherer Jahre ihre Spitzenstellung als größter europäischer Bierhersteller wieder ausbauen. Auch 2015 lag Deutschland damit mit großem Abstand auf dem ersten Platz vor Russland, Großbritannien, Polen und Spanien. Weltweit bleibt China der größte Bierhersteller, vor den Vereinigten Staaten und Brasilien. Deutschland steht auf Platz vier der weltgrößten Braunationen.

Deutsche Exporte in Drittländer deutlich gesteigert

Nach ersten Prognosen von Rohstoffhändlern war der weltweite Bierabsatz 2015 rückläufig. Viele deutsche Brauereien konnten sich dem globalen Minustrend widersetzen und gerade beim Exportgeschäft zulegen. Bis Ende November 2015 war ein Export-Plus von insgesamt 4,5 Prozent aufgelaufen. Der Export in Drittländer außerhalb der EU stieg in diesem Zeitraum sogar um 17,7 Prozent. Besonders in China und den USA erfreuen sich nach dem Reinheitsgebot gebraute deutsche Biere einer stetig wachsenden Beliebtheit.

Alkoholfreies und Helles werden immer beliebter

Bei den in Deutschland verkauften Biersorten steht Pils mit über 50 Prozent Marktanteil in der Gunst der Verbraucherinnen und Verbraucher weiter unangefochten auf Platz eins - gefolgt von Export- und Weizenbier. Die größten Steigerungsraten meldeten Getränkehändler 2015 beim Hellen und beim Alkoholfreien. Alkoholfreie Biere, die von der offiziellen Bier-Statistik des Statistischen Bundesamtes, die Ende Januar vorgelegt wird, nicht erfasst werden, stehen weiter hoch im Kurs. Mittlerweile ist jeder 20. Liter Bier, der in Deutschland gebraut wird, alkoholfrei. Alkoholfreies hat sich vom Autofahrerbier zu einem Lifestyle-Getränk entwickelt, das wegen seiner oftmals isotonischen Eigenschaft auch bei Sportlern immer beliebter wird.

Brauer feiern 500 Jahre Reinheitsgebot

2016 wird sich der Trend zu einer wachsenden Vielfalt und starken regionalen Marken fortsetzen. Derzeit gibt es in Deutschland mehr als 5500 Biermarken, jede Woche kommt ein neues Bier auf den Markt. Der aktuelle Trend zu Craftbieren und Spezialitäten zeigt, wie unendlich viele Möglichkeiten und Geschmacksvariationen im Rahmen des Reinheitsgebotes möglich sind: Den Brauern stehen rund 170 verschiedene Hopfensorten und 40 verschiedene Malzsorten zur Verfügung, außerdem gibt es knapp 200 unterschiedliche Hefestämme.

Das Reinheitsgebot, am 23. April 1516 im bayerischen Ingolstadt verkündet, ist im 500. Jahr seines Bestehens ein auf der ganzen Welt bekanntes Qualitätssiegel. Für Biere mit diesem Qualitätssiegel verwenden deutsche Brauereien bis heute keine künstlichen Aromen, keine künstlichen Farbstoffe, Enzyme oder Emulgatoren und auch keine Konservierungsstoffe. Das Bierbrauen bleibt nach wie vor auf die Verwendung der vier natürlichen Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe beschränkt. Nach einer Umfrage für den Brauer-Bund hat das 500 Jahre alte Reinheitsgebot für die Verbraucher in Deutschland einen hohen Stellenwert: 85 Prozent sprechen sich dafür aus, dass das Reinheitsgebot für Bier weiterhin Bestand haben soll. Unter Biertrinkern liegt die Zustimmung sogar bei 90 Prozent (Forsa, 1004 Befragte, November 2015).

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Brauer-Bund e.V. (DBB) Marc-Oliver Huhnholz, Pressesprecher Neustädtische Kirchstr. 7a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2091670, Fax: (030) 20916799

(cl)

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