Deutsche Chemie verringert Einleitungen in den Rhein
(Frankfurt/M.) - Die deutsche Chemie am Rhein und seinen Nebenflüssen wird die Schadstoffbelastung ihrer Abwässer weiter verringern. Das regelt die dritte Stufe des Umweltabkommens zwischen der Gemeinde Rotterdam und dem Verband der Chemischen Industrie (VCI), die am 13. November in Kraft tritt und Ziele für das Jahr 2005 setzt. Im August 1991 schlossen beide Seiten in Frankfurt die Grundvereinbarung ab, die 1995 in Rotterdam fortgeschrieben wurde.Die vereinbarten Zielvorgaben für die Reduzierung der Schadstoffe wurden von der Chemie bisher immer vorzeitig erfüllt. Als Gegenleistung für die Verringerung der Abwasserfracht verzichtet Rotterdam auf mögliche Schadensersatzforderungen gegenüber den VCI-Mitgliedsfirmen. "Wir sind in der chemischen Industrie davon überzeugt, dass gemeinsam definierte Ziele der effizienteste Weg sind, um nachhaltige Fortschritte im Umweltschutz zu realisieren", erklärte der Hauptgeschäftsführer des VCI, Dr. Wilfried Sahm, zur Fortschreibung des Vertrages.Der niederländische Hafen am Ende des Rheins hat von Natur aus mit starker Verschlammung zu kämpfen. Um den Schiffen eine sichere Kieltiefe zu garantieren, wird das Becken des Rotterdamer Hafens regelmäßig ausgebaggert. Ein Teil des Hafenschlicks muss seit Jahren wegen zu hoher Belastung mit Schadstoffen in der eigens dafür gebauten Spezialdeponie "Slufter" abgelagert werden. Allerdings hat sich die Situation seit 1991 deutlich entschärft: Anfang der 90er Jahre rechnete die Hafenbehörde damit, dass der Slufter spätestens 2002 voll sei. Damals mussten rund 10 Millionen Kubikmeter Hafenschlamm pro Jahr deponiert werden, heute sind es dagegen 3 bis 4 Millionen. Nach der neuesten Prognose kann die Spezialdeponie nun wahrscheinlich bis zum Jahr 2015 genutzt werden. Zu neun Stoffen bzw. Stoffgruppen (Zink, Chrom, Kupfer, Nickel, Cadmium, Quecksilber, Blei, Arsen und organische Halogenverbindungen) haben die Vertragspartner neue Werte vereinbart. Bezogen auf die Einleitungsdaten von 1986 - der Basis des ersten Abkommens erhöhen sich die Reduzierungsraten bis 2005 damit je nach Stoff auf insgesamt 50 bis 93 Prozent. Um die Fortschritte zu dokumentieren, wird der VCI dem Hafen Rotterdam vor dem Endbericht Zwischenbilanzen für die Jahre 2001 und 2003 vorlegen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI)
Manfred Ritz (VCI-Pressestelle)
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Tie Schellekens (Pressesprecher des Städtischen Hafenbetriebs Rotterdam)
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