Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.
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Deutsche Medizintechnik zukunftsfähig / Neue Krankenhausstudie bestätigt gute Qualität / Kostensenkungsbeitrag möglich / Innovationen brauchen aber bessere gesundheitspolitische Rahmenbedingungen

(Berlin) - Mehr als 90 Prozent der deutschen Krankenhäuser sind mit der Arbeit der Medizintechnik-Unternehmen zufrieden. Dies ergibt eine Studie zur Servicequalität im Krankenhaus, die am 20. Oktober auf dem 1. SPECTARIS-Zukunftsforum Medizintechnik vorgestellt wurde. Dem entspricht eine positive Wachstumsprognose der Branche von insgesamt 6 Prozent für 2004. Problematisch für die weitere Entwicklung bleibt allerdings der Inlandsmarkt, wo sich die Gesundheitsreform bislang als Konjunkturbremse erwiesen habe. In der Konsequenz fordert der SPECTARIS-Vorsitzende Dr. Michael Kaschke verbesserte Rahmenbedingungen für zielgenaue Investitionen.

Nach der gemeinsam von SPECTARIS und der Unternehmensberatung Droege & Comp durchgeführten Studie bieten die im Inland ansässigen Medizintechnik-Unternehmen den Krankenhäusern umfassende Services. Mehr als 90 Prozent der Befragten äußerten sich zufrieden, sehr zufrieden oder hatten keine Beanstandungen. Die Gründe liegen vor allem in der Schnelligkeit, der Zuverlässigkeit und dem unbürokratischen Service. Krankenhäuser sehen Medizintechnik-Unternehmen zudem als erstrangige Partner, wenn es um Fragen des Outsourcings im Bereich der technischen Dienste sowie der Wirtschafts- und Versorgungsdienste geht. Top-Themen, mit denen sich Krankenhäuser gegenwärtig beschäftigen, sind entsprechend Partnerschaften und Kooperationen, Weiterentwicklung der internen Strukturen, Kosteneinsparungen sowie Einkaufsoptimierungen.

Der SPECTARIS-Vorsitzende Dr. Michael Kaschke mahnt trotz positiver Studienergebnisse und viel versprechender Zuwachsraten durchgreifende Reformen an, um das deutsche Gesundheitswesen zu stabilisieren: „Deutschland verfügt mit der Medizintechnik über eine innovative, weltweit führende Branche, die ein wesentlicher Eckpfeiler unserer Wirtschaft ist. Wettbewerbsvorteile müssen durch die Politik gefördert und ausgebaut werden. Dazu gehören vor allem Verlässlichkeit und Planungssicherheit in der Gesundheitspolitik, denn nur so sind die dringend notwendigen Investitionen möglich. Durch den Einsatz von modernen medizintechnischen Produkten kann ein wesentlicher Beitrag zur Kostensenkung und zur Qualitätssteigerung in der Gesundheitsversorgung geleistet werden.“

Durch Fusionen und Schließungen wird die Gesamtzahl der Krankenhäuser in Deutschland voraussichtlich in den nächsten Jahren von etwa 2.200 auf 1.900 sinken. Dementsprechend groß ist die Verunsicherung, zumal die gesetzlichen Regelungen des DRG-Fallpauschalensystems immer noch nicht ausgereift sind. Bisher fehlt im Entwurf des zweiten Fallkostenpauschalenänderungsgesetzes insbesondere ein finanzieller Anreiz für die Kliniken, Innovationen zu erproben und die Einführung neuer Methoden zu vereinbaren. Trotz der massiven Investitionszurückhaltung im gesamten Investitionsgüterbereich (Krankenhaus und Arztpraxen) ebenso wie im Hilfsmittelbereich kann die Einführung von leistungsbezogenen Vergütungssystemen für die deutsche Medizintechnikindustrie eine große Chance darstellen. Dies setzt allerdings eine sorgfältige Planung und eine zügige Umsetzung voraus.

Die deutsche Medizintechnik konnte im Jahr 2003 mit ihren 85.500 Mitarbeitern in 1.183 Betrieben im Vergleich zum Vorjahr den Gesamtumsatz zwar nochmals um 4,6 Prozent auf 12,54 Milliarden Euro steigern, die Wachstumsrate fiel allerdings deutlich geringer aus als in den davor liegenden Jahren (2001: +12,1 Prozent, 2002: +6,4 Prozent). Im ersten Halbjahr 2004 ist der Inlandsumsatz im Vergleich zum 1. Halbjahr 2003 zudem bereits um 0,1 Prozent auf 2,87 Milliarden Euro gesunken. Eine offensichtliche Folge der durch die Gesundheitsreform aufgetretenen Verunsicherungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Saarbrücker Str. 38, 10405 Berlin Telefon: 030/414021-0, Telefax: 030/414021-33

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