Pressemitteilung | Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)

Deutsche Milchindustrie orientiert sich an den Realitäten

(Bonn) - Rund um die Grüne Woche wurde in zahlreichen Foren und Meldungen zu den Entwicklungen der Märkte für Milch Stellung genommen. Der Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) merkt hierzu an, dass die Molkereien sich bei ihrem Handeln ausschließlich an den gegebenen Rahmenbedingungen zu orientieren haben.

Dabei spielen aktuell mehr denn je die agrarpolitischen Weichenstellungen die entscheidende Rolle. Die Europäische Kommission setzt nunmehr spürbar ihre Strategie der Liberalisierung und Annäherung an den Weltmarkt mit unverminderter Konsequenz fort. Ausdruck dessen ist beispielsweise der völlige Wegfall von Ausfuhrerstattungen für Magermilchpulver bzw. Vollmilchpulver oder auch die Aussetzung aller Stützungsmassnahmen für den gesamten Milcheiweißsektor.

Jeder mit der Branche Vertraute ist sich darüber im Klaren, dass durch die bestehenden und zukünftigen WTO-Verpflichtungen im Zusammenwirken mit dem freien Warenaustausch innerhalb von 27 EU-Mitgliedsstaaten die deutsche Milchwirtschaft keine Insel ist. Die Anstrengungen der deutschen Molkereien haben 2006 dazu beigetragen, dass sich die Milchauszahlungspreise von der politisch vorgegebenen Linie abheben konnten. Der Agrarbericht der Bundesregierung als auch wissenschaftliche Analysen weisen für die deutschen Milchviehbetriebe aktuell eine verbesserte Einkommenssituation aus. Schon im wohlverstandenen Eigeninteresse sorgen somit die deutschen Molkereien dafür, dass ihre Lieferanten ein den Rahmenbedingungen entsprechendes, zufrieden stellendes Auskommen haben. Entgegen anders lautenden Mitteilungen sieht die Wissenschaft durchaus auch in Deutschland Perspektiven für eine wirtschaftliche Milcherzeugung.

Einseitige Forderungen nach nicht zu erwirtschaftenden Auszahlungsleistungen gehen an der Realität vorbei. Jede Molkerei hat auf der Grundlage der individuellen Unternehmensverhältnisse eigene strategische Entscheidungen zu treffen. Die Milchverarbeiter stehen auch hierbei in ständigem Dialog mit ihren Lieferanten und/oder deren gewählten Vertretern. Die derzeit von Teilen der Erzeugerseite öffentlich diskutierten Maßnahmen sind geeignet, ein falsches Bild über die wahren Marktzusammenhänge zu vermitteln und das bestehende gute Vertrauensverhältnis zwischen Milcherzeugern und -verarbeiter nachhaltig zu stören.

Insoweit wird die deutsche Milchindustrie auch weiterhin ihre Verantwortung wahrnehmen und ihre Milcherzeuger über die, wenn auch manchmal unbequemen, klar vorgezeichneten Vorgaben aus Brüssel sowie die bestehenden Marktverhältnisse objektiv und ehrlich informieren. Nach Ansicht des Milchindustrie-Verbandes e.V. können die zweifelsohne anspruchsvollen Herausforderungen der Zukunft nur durch einen fairen und unpolemischen Umgang zwischen den Gliedern der Wertschöpfungskette untereinander erfolgreich bewältigt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) Eberhard Hetzner, Hauptgeschäftsführer, Öffentlichkeitsarbeit / Orga Godesberger Allee 157, 53175 Bonn Telefon: (0228) 959690, Telefax: (0228) 371535

(sh)

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