Pressemitteilung | Bundesverband Musikindustrie e.V. (BVMI)
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Deutsche Musik zum Exportschlager machen / Musikverbände stellen Studie zur Einrichtung eines Musikexportbüros vor / Kultur-Staatsministerin Dr. Christina Weiss begrüßt die Initiative

(Hamburg) - "Wir brauchen das nationale Musikexportbüro mit gebündelten Kompetenzen, das deutschen Künstlern und Musikfirmen ermöglicht, ihre Musik ins Ausland zu exportieren", erklärt Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände.

"Die Entertainment-Branche kann ihren Beitrag zum Volumen des Export-Vizeweltmeisters Deutschland noch deutlich steigern." Auch Prof. Reinhold Kreile, Vorstandsvorsitzender der GEMA, teilt diese Einschätzung: "Deutsche Autoren haben ein enormes künstlerisches Potential, das sich international noch besser verwerten lässt als dies heute der Fall ist."

Um die Möglichkeiten eines deutschen Musikexportbüros zu prüfen, haben die deutschen Phonoverbände gemeinsam mit der GEMA, dem Deutschen Musikverleger-Verband (DMV), der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) und Verband Unabhängiger Tonträgerunternehmen (VUT) als Initiator eine Studie in Auftrag gegeben, die nun vorliegt. Autorin ist Dipl.-Betriebswirtin Amke Block. Staatsministerin Dr. Christina Weiss, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die die Studie mitfinanziert hat: "Die vorliegende Studie zum Musikexport bietet fundiertes Material und wichtige Anregungen. Sie belegt anhand der insbesondere europäischen Vorbilder, dass die Einrichtung von Musikexportbüros sowohl wirtschaftlich als auch kulturell positive Effekte auslösen kann."

Ziel und Aufgaben des deutschen Musikexportbüros

Ziel des deutschen Musikexportbüros ist die Erschließung ausländischer Märkte. Vor allem Kreative (Urheber, Interpreten und Produzenten) und kleine und mittlere Unternehmen sind hier auf Hilfe zur Selbsthilfe angewiesen: Spezielle Marktkenntnisse und Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern sind wesentliche Voraussetzungen für einen erfolgreichen Musikexport. Das Musikexportbüro, von dem auch größere Unternehmen profitieren können, soll laut Studie mit sechs Mitarbeitern ausgestattet werden und folgende Dienstleistungen erbringen:

- Bereitstellung von Informationen, insbesondere Marktanalysen, Kontaktdatenbanken, Hilfen zu steuer- und zolltechnischen sowie rechtlichen Fragen
- Förderung von Kontakten zwischen deutschen Kreativen und Musikproduzenten zu Musikfirmen, Promotionpartnern und Konzertveranstaltern im Ausland
- Förderprogramme und -aktionen zur verbesserten Wahrnehmung deutscher Musikproduktionen im Ausland

Im Rahmen der Studie wurden rund 1000 Unternehmen der Musikwirtschaft befragt. Die mit Abstand wichtigsten Erwartungen richten sich danach auf die Unterstützung von Promotionmaßnahmen und Touraktivitäten sowie Vermittlung und Nachweis von potenziellen Geschäftspartnern und allgemeine Informationsangebote zum Export in bestimmte Länder. Independent-Labels schätzen das Potential der Musikexportaktivitäten außerordentlich hoch ein. Sie erwarten dadurch ein mögliches mittelfristiges Umsatzwachstum von 165 Prozent, Verlage immerhin noch 82 Prozent. Das entspräche insgesamt mehreren hundert Millionen Euro.

Deutscher Nachholbedarf

Die Studie stellt klar, dass Deutschland im Bereich des Musikexports Nachholbedarf hat: In Frankreich arbeitet bereits seit 1993 ein sehr erfolgreiches Musikexportbüro, und auch in den Niederlanden, Norwegen, der Schweiz und Schweden und neuerdings in Finnland existieren nationale Musikexportbüros. Weitere sind geplant in Großbritannien, Irland, Spanien und Italien. Die deutsche Musikwirtschaft hat hier also einen klaren internationalen Wettbewerbsnachteil, der mit der Gründung eines deutschen Musikexportbüros ausgeglichen werden soll.

"Der Wettbewerbsnachteil der deutschen Musikwirtschaft im internationalen Markt muss endlich beseitigt werden", fordert die Präsidentin des deutschen Musikverlegerverbandes Dagmar Sikosrski.

Die deutsche Musikwirtschaft will deswegen möglichst zügig ein Musikexportbüro installieren. Sie erwartet hierfür auch ein Engagement der Bundesregierung im Rahmen der Außenwirtschafts- und der Kulturförderung. Die Gründung eines "German Music Export Office" auf der Basis einer public-private-partnership mit dem Bund kann ein tragfähiges Modell werden. Staatsministerin Dr. Christina Weiss hat bereits die Bereitschaft erklärt, sich mit den anderen Bundesministerien über den Beitrag des Bundes zum deutschen Musikexportbüro zu verständigen.

Die vollständige Studie kann im Internet unter http://www.ifpi.de/news/241/studie_musikexportfoerderung.pdf eingesehen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft e.V. Grelckstr. 36 22529 Hamburg Telefon: 040/5897470 Telefax: 040/58974747

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