Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW)

Deutsche Tourismuswirtschaft warnt: EU-Kommission setzt beim Klimaschutz falsch an

(Berlin) – „Die Europäische Union läuft Gefahr, die eigene Luftfahrtindustrie zu schwächen und den europäischen Urlaubszielen zu schaden.“ Mit dieser Warnung hat der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, einem aktuellen Vorstoß der EU-Kommission eine klare Absage erteilt.

Die EU-Kommission hat am 20. Dezember 2006 vorgeschlagen, alle Flüge innerhalb Europas ab 2011 in den Emissionsrechtehandel einzubeziehen. Von 2012 an sollen grundsätzlich alle Flüge von und nach Europa einbezogen werden. „Das wäre zum Schaden aller Staaten in der EU“, betonte Laepple.

Der Handel mit Emissionsrechten sei durchaus ein diskussionswertes Konzept, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. „Es kann aber nicht sein, dass Emissionsrechtehandel als Insellösung eingeführt wird.“

Dadurch würden erstens die europäischen Fluggesellschaften im internationalen Wettbewerb massiv benachteiligt. Zweitens würden sich die Reisepreise in Zielgebiete innerhalb der EU gegenüber anderen Reisezielen verteuern.

„Es gibt keinerlei Indizien dafür, dass sich die in der Luftfahrt am schnellsten wachsenden Drittländer USA, China und die Vereinigten Arabischen Emirate an einem Emissionshandel beteiligen werden. Deshalb kann das einseitige System in dieser Form nicht eingeführt werden“, mahnte Laepple. Sonst sei es absehbar, dass die großen Fluggesellschaften aus Drittländern auf den Interkontinentalstrecken ohne jede Rücksicht auf den Klimaschutz die Fluggesellschaften aus der EU preislich leicht unterbieten werden.

Schneller, wirksamer und wettbewerbsneutral sei dagegen die schnellstmögliche effizientere Nutzung des Luftraums. Das Single-European-Sky-Konzept ermögliche eine Senkung der CO2-Emissionen von bis zu zwölf Prozent. „Die Warteschleifen am Himmel sind ökologisch und ökonomisch ein Skandal. Sie sind das Resultat ineffizienter Luftraumaufteilung und Flugkontrollen. Hier muss die EU ansetzen, nicht beim Handel mit Verschmutzungsrechten.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. (BTW) Tobias Jüngert, Pressesprecher Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 726254-0, Telefax: (030) 726254-44

(sk)

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