Pressemitteilung | Bundesverband Beteiligungskapital – German Private Equity and Venture Capital Association e.V. (BVK)

Deutsche Unternehmen profitieren maßgeblich von Private Equity / BVK stellt neue Publikationen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Private Equity vor

(Berlin) - Private Equity hat einen maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg zahlreicher deutscher Unternehmen und trägt damit zum volkswirtschaftlichen Wachstum bei. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften - German Private Equity and Venture Capital Association e.V. (BVK) in zwei neuen Publikationen zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Beteiligungskapital: "Der Einfluss von Private Equity-Gesellschaften auf die Portfoliounternehmen und die deutsche Wirtschaft", eine gemeinsame Studie mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), und "Mit Private Equity zum Erfolg - 31 Unternehmen im Porträt". "Beide Untersuchungen zeigen eindrucksvoll, dass mit Private Equity finanzierte Unternehmen schneller wachsen, mehr investieren und mehr Arbeitsplätze schaffen als der deutsche Durchschnitt", stellt BVK-Vorstandsvorsitzender Thomas U. W. Pütter fest.

Solide Eigenkapitalausstattung, mehr Wachstum, mehr Arbeitsplätze
Die BVK/PwC-Studie "Der Einfluss von Private Equity-Gesellschaften auf die Portfoliounternehmen und die deutsche Wirtschaft" untersucht die wirtschaftliche Entwicklung Private Equity-finanzierter Unternehmen unterschiedlichen Alters aus dem Venture Capital- und Buy-out-Bereich im Zeitraum von 2000 bis 2004. Beleuchtet wurden die Effekte der Beteiligungskapitalfinanzierung sowohl anhand der Entwicklung wirtschaftlicher Kennzahlen wie Umsatz, Beschäftigung und Investitionen als auch anhand subjektiver Unternehmenseinschätzungen: Zwischen 2000 und 2004 stieg der Umsatz aller betreffenden Unternehmen durchschnittlich um mehr als 10 Prozent pro Jahr; Seed- und Start-up-Unternehmen konnten mit einem Wachstum von 94 bzw. 121 Prozent ihre Umsätze im Betrachtungszeitraum in etwa verdoppeln. Nicht nur der Umsatz konnte gesteigert werden, die Private Equity-finanzierten Unternehmen können zudem beträchtliche Profitabilitätssteigerungen vorweisen. Das EBIT-Wachstum zwischen 2000 und 2004 lag bei den untersuchten Start up-, Expansions- und Turnaround-finanzierten Unternehmen zwischen 44 und 57 Prozent.

Darüber hinaus schaffen Private Equity-finanzierte Unternehmen überdurchschnittlich viele Arbeitsplätze: Innerhalb der untersuchten vier Jahre stieg die Zahl der Mitarbeiter in den Unternehmen um mehr als 20 Prozent, wobei die jährlichen Zuwachsraten zwischen 2 und fast 11 Prozent lagen. "Im Vergleichszeitraum ist dagegen die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland um 5,7 Prozent gefallen, das heißt, Private Equity-finanzierte Unternehmen schaffen entgegen dem allgemeinen Trend neue Arbeitsplätze", so Pütter. Besonders hoch war die Wachstumsrate bei Unternehmen der Seed-, Start up- und Expansionsphase mit jeweils mehr als 25 Prozent.

Die Eigenkapitalquoten der untersuchten Unternehmen lagen in den Jahren 2000 bis 2004 bei durchschnittlich 28 bis 30 Prozent. "Den in der deutschen Wirtschaft vorherrschenden Eigenkapitalmangel kennen Private Equity-finanzierte Unternehmen nicht. Die Eigenkapitalquote bei deutschen Unternehmen liegt seit Jahren bei nur rund 18 Prozent", ergänzt BVK-Geschäftsführer Dr. Holger Frommann. "Durch ihre hohe Eigenkapitalquote eröffnen sich Private Equity-finanzierten Unternehmen Finanzierungsspielräume für weiteres Wachstum."

Unternehmen schätzen Zusammenarbeit mit Beteiligungsgesellschaften
Über die finanziellen Kennzahlen hinaus bewerteten die befragten Unternehmer auch die unternehmerischen Vorteile der Private Equity-Finanzierung positiv. Für die Mehrzahl der untersuchten Unternehmen war sie maßgeblicher Wachstumsmotor, für einige sogar die Rettung vor der Insolvenz. Zwei Drittel gaben an, dass sie ohne Beteiligungskapital langsamer gewachsen wären, mehr als 17 Prozent der Unternehmen hätten sich sogar auf eine Insolvenz einstellen müssen. "In Zeiten schwieriger werdender Kreditfinanzierungen ist Private Equity für viele Unternehmen die wichtigste, wenn nicht sogar rettende, Alternative. Ohne Private Equity wären viele Unternehmensgründungen,
-nachfolgen oder -sanierungen nicht möglich", so Pütter. Über 90 Prozent der befragten Unternehmen schätzen die Private Equity-Finanzierung als wichtig oder sehr wichtig für das Unternehmenswachstum ein.

Neben finanziellen Mitteln stellen Beteiligungsgesellschaften im Rahmen der Finanzierungen auch ihr Know-how und ihre Erfahrungen zur Verfügung und unterstützen das Unternehmensmanagement. Dies geschieht in der Regel über Beiräte und Aufsichtsräte. Über die eigentliche Kapitalzuführung hinaus haben die Beteiligungsgesellschaften besonders zum Wachstum der Unternehmen beigetragen in ihrer Rolle als kompetenter Diskussionspartner (65 Prozent der befragten Unternehmen), durch finanzielle Beratung (46 Prozent), Managementunterstützung/Entscheidungshilfe (39 Prozent), Kontaktvermittlung (34 Prozent) und Unterstützung bei der Strategieentwicklung (30 Prozent). "Insgesamt zeigt sich, dass Beteiligungsgesellschaften weit mehr als nur Kapital zur erfolgreichen Unternehmensentwicklung beitragen", ergänzt Pütter.

Beispielfälle bestätigen Studienergebnisse
In der zweiten Publikation "Mit Private Equity zum Erfolg" werden 31 deutsche Unternehmen vorgestellt, die mit Private Equity finanziert wurden. "Die Fallbeispiele untermauern den positiven Einfluss von Private Equity auf die Entwicklung der porträtierten Unternehmen und bestätigen die Aussagen in der gemeinsam mit PwC erstellten Studie", so Pütter. Die Beispiele geben Einblick in die Zusammenarbeit von Beteiligungsgesellschaften mit ihren Partnerunternehmen. Dabei werden sehr unterschiedliche Szenarien beschrieben: Sowohl junge Unternehmen in der Gründungsphase als auch etablierte Unternehmen sowie Nachfolgefälle und Buy-outs in unterschiedlichsten Branchen. "Die Vielfalt der Fälle belegt die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Private Equity, unabhängig von Unternehmensgröße, Entwicklungsstadium und Branchenzugehörigkeit", bekräftigt Pütter.

Private Equity ist ein Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft, weshalb sich der BVK seit langem für eine Verbesserung der rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen für Private Equity in Deutschland einsetzt. "Die Untersuchungen sowie die Unternehmensaussagen beweisen die positiven Effekte von Private Equity. Derzeit ist der Private Equity-Standort Deutschland im europäischen Vergleich jedoch nur bedingt wettbewerbsfähig", so Frommann.

Die Studie ist im Internet abrufbar unter www.bvk-ev.de.

Terminologie
Beteiligungskapital oder Private Equity bezeichnet die Vergabe von Beteili­gungs­kapi­tal an nicht börsennotierte Unternehmen in allen Unternehmens­phasen, d. h. Ven­ture Ca­pital und Buy-outs. Venture Capital bezieht sich auf Early stage- (Frühphasenfinanzierung: Seed und Start up) und Later stage-(Expansions-) Finanzierung.

Über den BVK
Der 1989 in Berlin gegründete Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesell­schaften - German Private Equity and Venture Capital Association e.V. (BVK) ist die umfassende Organisation der deutschen und der in Deutschland tätigen Repräsentan­ten auslän­discher Ka­pitalbeteiligungsgesellschaften. Er hat die zentrale Auf­gabe, die Interes­sen seiner Mitglieder zu vertreten und das öffentliche Bewusstsein zu Funktion und Bedeutung von Beteiligungsgesellschaften als verlässliche Partner für Unterneh­men, Initiatoren wirtschaftlichen Wachstums und Stabilitätsfaktor für die Wirtschaft Deutsch­lands zu fördern.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK) Dr. Holger Frommann, Geschäftsführer, Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying Reinhardtstr. 27 c, 10117 Berlin Telefon: (030) 3069820, Telefax: (030) 30698220 VOCATO public relations Corinna Bause Bahnstr. 19 50858 Köln Tel.: 0 22 34 / 6 01 98-19, E-Mail: cbause@vocato.com

(mm)

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