Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.
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Deutscher Erdgasmarkt reif für echtes Entry-Exit-System

(Berlin) – Die Grundzüge eines echten Entry-Exit-Systems sollten sowohl in der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes als auch in den entsprechenden Verordnungen verankert und somit für den gesamten deutschen Gasmarkt verbindlich gemacht werden. Diese Forderung richten die Verbände der industriellen und gewerblichen Gasnetznutzer Deutschlands* sowohl an die Bundesregierung als auch an Bundestag und Bundesrat.

Zum 1. Juli 2004 hat die BEB, einer der großen deutschen Gasnetzbetreiber, ein solches Entry-Exit-System mit der Möglichkeit der flexiblen Kapazitätsnutzung und der Einrichtung fiktiver Ein- bzw. Ausspeisepunkte eingeführt. Nach Einschätzung der Verbände sei dieses System voraussichtlich transparent, diskriminierungsfrei und bilanzkreisfähig. Es entspreche damit auch der Forderung des Monitoringberichts vom August 2003 an den Deutschen Bundestag, wonach das bisherige Kontraktpfadmodell (Punkt-zu-Punkt-Modell) nicht in den zukünftigen Ordnungsrahmen übernommen werden sollte. Die zu hohen Transaktionskosten, Marktzersplitterung und fehlender Wettbewerb haben die Schwächen des derzeitigen Systems überdeutlich gemacht. Das BEB-System dagegen sei ein großer Schritt in die richtige Richtung zur Einführung von Wettbewerb auf dem deutschen Gasmarkt. Mit der deutschlandweiten Einführung dieses Systems wäre auch die Börsenfähigkeit gegeben.

BEB habe mit seinem Entry-Exit-Modell den theoretischen und mit den ersten Vertragsabschlüssen auch den praktischen Nachweis erbracht, dass unter den Bedingungen der deutschen Gaswirtschaft im Gegensatz zu deren bisheriger Behauptung ein solches „transaktionsunabhängiges“ Modell technisch und wirtschaftlich machbar sei. BEB habe damit einen Paradigmenwechsel eingeleitet. Eingeflossen in dieses Modell seien Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern, die seit Jahren den Netzzugang mit Entry-Exit-Modellen regelten. Dies praktiziere im Übrigen auch die deutsche Stromwirtschaft erfolgreich seit In-Kraft-Treten der Verbändevereinbarung Strom II am 13. Dezember 1999. Mit der Einführung eines „use-it-or-lose-it“-Prinzips im BEB-Modell sei die Hoffnung verbunden, sog. „Luftbuchungen“ zu vermeiden. Möglicherweise böten die damit verbundenen Regelungen im Detail noch weiteres Optimierungspotenzial.

Die Verbände begrüßen, dass die Regelzonen jeweils das gesamte Netz der BEB umfassen (nur unterteilt nach den Qualitäten H-Gas bzw. L-Gas). Sie erwarten die deutschlandweite Übernahme dieser Vorgehensweise, um die Zahl der Regelzonen schon bei Einführung eines Entry-Exit-Modells möglichst klein zu halten.

BEB wolle auch die mit der vollen Flexibilität eines Entry-Exit-Systems befürchtete Kapazitätsminderung mit effizienten Managementinstrumenten kompensieren, so dass den Kunden mindestens die gleiche Kapazität im Netz angeboten werden könne wie bisher. Eine Kapazitätsprüfung nach der Buchung - wie bisher sei im BEB-System nicht mehr erforderlich.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/20280, Telefax: 030/20282566

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