Deutscher Hochschulverband formuliert Erwartungen der Professoren an neue Bundesregierung
(Bonn) - Der Deutsche Hochschulverband hat die neue Bundesregierung zu einer grundlegenden Neuausrichtung in der Hochschul- und Bildungspolitik des Bundes aufgefordert. Die amtierende Bundesregierung hat zahlreiche schwerwiegende hochschul- und bildungspolitische Fehlentscheidungen zu verantworten. Dazu gehören insbesondere die misslungene Reform der Professorenbesoldung sowie die Neuregelung des Qualifikationsweges zur Professur. Diese tiefgreifenden Reformen fügen den deutschen Universitäten gravierende Schäden zu", sagte der Präsident des Verbandes, Professor Dr. Hartmut Schiedermair. Die deutschen Universitätsprofessoren und der wissenschaftliche Nachwuchs erwarten von der neuen Bundesregierung eine Korrektur dieser Fehler. Nur so lässt sich verhindern, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland zweitklassig wird."
Schiedermair weiter: Der Deutsche Hochschulverband teilt mit der Politik das Ziel, Deutschlands Universitäten als Wissenschaftsstandort in Forschung und Lehre noch attraktiver zu gestalten und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen vor allem die Arbeitsbedingungen für Hochschullehrer und Studierende attraktiv und wissenschaftsadäquat gestaltet werden. Dies lässt sich nur verwirklichen, wenn man gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen für die anstehenden Aufgaben sucht. Der Deutsche Hochschulverband erwartet von einer zukünftigen Bundesregierung, dass sie entscheidende hochschulpolitische Weichenstellungen zukünftig in Kooperation und Partnerschaft mit den Betroffenen vornimmt. Die deutschen Hochschullehrer stehen für eine solche partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verfügung."
Der Deutsche Hochschulverband hat seine Erwartungen an die neue Bundesregierung in einem Punktekatalog formuliert. Zu seinen wichtigsten Forderungen zählen:
eigenständiges Dienstrecht für Professoren
Wettbewerb unterschiedlicher Qualifikationswege zur Professur
Befristungsmöglichkeiten für wissenschaftliche Arbeit in Drittmittelprojekten
maßgebliche Korrekturen der Professorenbesoldung
gleiche Besoldung für Hochschullehrer in neuen und alten Ländern
gerechte Altersversorgung für Professoren in den neuen Ländern
gesetzliche Regelungen zur Entschärfung der Korruptionsproblematik bei Drittmitteln
Überprüfung des Wegfalls des Verwertungsprivilegs bei Patenten
Auswahlrecht der Hochschulen bei der Vergabe von Studienplätzen
Gleichberechtigung der Abschlüsse Bachelor/Master und Diplom
wissenschaftsadäquate Organisation der Universität
angemessene Finanzierung der Universitäten
Steigerung der Ausgaben für Bildung und Forschung
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hochschulverband (DHV)
Rheinallee 18
53173 Bonn
Telefon: 0228/9026666
Telefax: 0228/9026680