Deutscher Hochschulverband will Studienbedingungen verbessern
(Bonn) - Der DHV hat auch mit Blick auf das bevorstehende Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Zulässigkeit von Studiengebühren gefordert, die Studienbedingungen zu verbessern. Wenn das Bundesverfassungsgericht Gebühren für ein Erststudium zulässt, muss gesetzlich festgeschrieben werden, dass die zusätzlichen Gelder in erster Linie zur Verbesserung der Studienbedingungen verwendet werden, erklärte DHV-Präsident Professor Dr. Bernhard Kempen am 8. November.
Der internationale Vergleich zeigt, dass die Rahmenbedingungen für ein Studium an einer deutschen Universität stark verbesserungsbedürftig sind, begründete Kempen den Vorstoß des Verbandes. Die Anonymität der Massenuniversität und die Tatsache, dass wir zu wenige Professoren für zu viele Studierende haben, machen es in vielen Bereichen schwer, exzellente Lehre zu bieten. Zur Zeit kämen im Durchschnitt 58 Studierende auf einen Professor. Der DHV fordere daher ein Hochschulsonderprogramm, um gezielt in den überlasteten Studienfächern das Betreuungsverhältnis zu verbessern. Nach Auffassung des DHV soll daneben ein Tutorienprogramm die universitäre Lehre der Professoren ergänzen. Als Tutoren sollen fortgeschrittene oder bereits examinierte Studenten, Doktoranden und wissenschaftliche Hilfskräfte gewonnen werden, die in kleinen Gruppen unterrichten und als erste Ansprechpartner insbesondere den Studienanfängern zur Verfügung stehen.
Des weiteren schlägt der DHV vor, die Studienberatung vor Aufnahme eines Studiums von Grund auf neu zu organisieren. In der Beratung müsse über den Studienverlauf, die erwarteten Studienleistungen und die nach dem Studium offenstehenden Berufsfelder detailliert aufgeklärt werden. Der DHV plädiert zudem für hochschul- oder fakultätseigene career centers, die den Studienabsolventen beim Übergang in den Arbeitsmarkt behilflich sind.
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