Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Deutscher Tierschutzbund e.V. erwartet Rückendeckung der Bundesregierung bei Klage gegen Italien wegen Rechtsverstößen bei Tiertransporten.

(Bonn) - Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes hat heute Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke persönlich in die Pflicht genommen, eine Klage gegen Italien wegen erheblicher Verstöße gegen die "EU-Richtlinie zum Schutz der Tiere beim Transport" zu unterstützen. Schlachttiere leiden während der tagelangen Transporte Höllenqualen, Verletzungen sind an der Tagesordnung. Der Deutsche Tierschutzbund hat bereits die ersten Schritte zur Klageerhebung eingeleitet. "Ich erwarte von Herrn Funke, dass er persönlich und im Namen der Bundesregierung alle Schritte unternimmt, um Italien vor den Europäischen Gerichtshof zu zerren. Wer die völlig unzureichenden EU-Transportvorschriften auch noch unterläuft, darf nicht ungeschoren davon kommen.", erklärt Wolfgang Apel, Präsident.Die Beweise für die qualvollen Transporte von Litauen nach Süditalien, die dem Deutschen Tierschutzbund vorliegen und die Herr Apel als Augenzeuge zusätzlich belegen kann, sind erdrückend. An der italienischen Grenzstation "Gorizia" kommen die Tiere völlig erschöpft und z.T. verletzt an, weil sie z.B. von Litauen kommend bereits einen Weg von 2.000 Kilometern hinter sich haben. Die nach EU-Recht vorgeschriebene Ruhepause von 24 Stunden wird den Tieren nicht gewährt, weil Italien der Auffassung ist, dass die EU-Richtlinie erst ab der EU-Grenze Italiens anzuwenden sei. Die Fahrtzeit, die die Tiere außerhalb der EU bereits hinter sich haben, spiele bei der Bemessung der nach der EU-Richtlinie vorgeschriebenen Pausenregelung keine Rolle. Zudem werden in Italien transportunfähige, schwer verletzte Tiere ohne die vorgeschriebene tierärztliche Kontrolle weitertransportiert."Das ist eine zynische, tierfeindliche Interpretation und Umgehung der EU-Richtlinien. Die anderen Agrarminister dürfen sich einen solchen Affront nicht gefallen lassen. Italien verletzt vorsätzlich das EU-Recht", kommentiert Apel, der immer noch die Bilder von den vor Angst und Schmerz schreienden Tieren auf den Transportern und in den unzureichenden Versorgungsstationen vor Augen hat.Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein Verbot der Ferntransporte von Schlachttieren. Tiere sollten nur bis zum nächstgelegenen, geeigneten Schlachthof transportiert werden (max. 4 Stunden, 200 km). Anzahl und Dauer der übrigen Tiertransporte müssen drastisch verringert und die EU-Subventionen für den Export lebender Rinder gestrichen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Ansprechpartner: Thomas Schröder, Pressesprecher Deutscher Tierschutzbund e.V.Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon 0228 / 60 49 625 Fax 0228 / 60 49 641

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