Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Deutscher Tierschutzbund: EU-Tierschutz-Aktionsplan braucht die Unterstützung aller Mitgliedsländer; Demonstration beim Agrar-Ministerrat in Luxemburg

(Berlin) - Die EU-Agrarminister werden sich heute und morgen in Luxemburg mit dem von der EU-Kommission vorgelegten „Aktionsplan für den Schutz und das Wohlbefinden von Tieren“ befassen. Der Deutsche Tierschutzbund und seine europäischen Partnerorganisationen fordern die Agrarminister auf, den Aktionsplan zu unterstützen und zu ergänzen. „Die Bürger Europas haben sich, wie alle Umfragen zeigen, längst dafür ausgesprochen, dass sich Tiere in der EU endlich wohl fühlen sollen. Doch nur durch die breite Zustimmung aller Mitgliedsstaaten zum Tierschutz-Aktionsplan kann der Tierschutz in Europa vorangetrieben werden“, so Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Gleichzeitig forderte Apel in einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer, sich für weitere Verbesserungen zum Schutz der Tiere in der Haltung und beim Transport einzusetzen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, werden Tierschützer aus verschiedenen EU-Ländern heute in Luxemburg mit einer öffentlichen Kundgebung für den Tierschutz-Aktionsplan werben.

Nach Einschätzung des Deutschen Tierschutzbundes und der Eurogroup for Animal Welfare, der Dachorganisation der nationalen Tierschutzorganisationen in Europa, ist der Tierschutz-Aktionsplan eine der wichtigsten Tierschutzinitiativen seit Bestehen der Europäischen Union. Darin werden die tierschutzrelevanten Planungen in den Ressorts Landwirtschaft, Fischerei, Verkehr, Binnenmarkt und Forschung erstmals zusammengefasst und koordiniert. „Wenn der Ministerrat diesen Plan unterstützt und weiter entwickelt, wäre dies der erste Schritt, um in der EU eine eigenständige Tierschutzpolitik und ein eigenständiges Tierschutzressort zu schaffen. Anders als jetzt könnte es dann beispielsweise gelingen, eine EU-Regelung zu erlassen, die alle Tiere unter europäischen Schutz stellt - auch Hunde und Katzen. Bislang wird der Umgang mit Tieren nur geregelt wenn es gilt wirtschaftliche Interessen im EU-Binnenmarkt zu harmonisieren. Tiere spielen also vorrangig als Wirtschaftsgut nicht aber als leidende Lebewesen eine Rolle“, erklärt Apel.

Der Deutsche Tierschutzbund und die Eurogroup for Animal Welfare begrüßen ausdrücklich viele der formulierten Vorschläge. Zugleich mangele es aber an klaren Richtlinien bei Tiertransporten und der landwirtschaftlichen Tierhaltung. „Wir haben Bundesminister Seehofer aufgefordert, sich für weitere Verbesserungen einzusetzen. Ministerrat und Kommission müssen zeigen, wie Ernst es ihnen mit den neuen Wegen zum Schutz unserer Mitgeschöpfe ist“, so Apel.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Pressestelle Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: (0228) 604960, Telefax: (0228) 6049640

(sk)

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