Pressemitteilung | BGA - Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen e.V.

Deutschland büßt bei Auslandsinvestitionen massiv ein

(Berlin) - "Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat massiv an Attraktivität im Ausland verloren. Während die Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen im Ausland in 2001 nur leicht abnahm, gingen die ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland um rund 84 Prozent auf ca. 32 Milliarden US-Dollar zurück und liegen damit noch unter dem Stand von 1999. Zugleich liegen die Zahlen deutlich unter dem EU-Durchschnitt." Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des deutschen Groß- und Außenhandel (BGA), anlässlich der Vorstellung des Weltinvestitionsberichts 2002 der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) in Berlin.

"Dieser enorme Rückgang lässt sich nicht alleine mit der allgemeinen Abschwächung der Weltkonjunktur erklären. Auch nicht mit den großen Unternehmenszusammenschlüssen besonders im Jahr 2000, die die Datenbasis verzerren. Die Gründe sind auch hausgemacht, dazu zählen insbesondere die Verkrustungen am Arbeitsmarkt, die gewaltigen Abgabenlasten und den überbordenden Steuerstaat sowie langwierige und komplizierte Genehmigungsverfahren", so der BGA-Präsident weiter.

Die Schwäche der Weltwirtschaft trifft insgesamt die entwickelten Länder deutlich stärker: Weltweit gingen die Auslandsinvestitionen um 51 Prozent zurück, in den Industriestaaten gar um 59 Prozent. "Erfreulich ist, dass die Schwellen- und Entwicklungsländer aufholen. Hier sanken die Investitionen deutlich langsamer, nämlich um lediglich 14 Prozent. Besonders die afrikanischen Entwicklungsländer konnten gegen den Trend um 16 Prozent zulegen. Auch die mittel- und osteuropäischen Staaten erzielten leichte Zuwächse von immerhin zwei Prozent. Unter den zehn dynamischsten Investitionsstandorten befinden sich immerhin sechs Schwellen- und Entwicklungsländer. Damit bestätigt sich einmal mehr, dass bei der Globalisierung diejenigen gewinnen, die daran aktiv teilnehmen", erklärt Börner.

"Die reichen Länder müssen ihren Teil zur Integration der Entwicklungsländer beitragen. Dazu gehört die Beseitigung von Handelshemmnissen, insbesondere im Agrarbereich" so Börner abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA) Am Weidendamm 1A 10117 Berlin Telefon: 030/590099521 Telefax: 030/590099539

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