Deutschland, deine Gesellschaft! / BDL fordert gesamtgesellschaftliches Handeln- nicht nur mit Blick auf die Jugend
(Berlin) - "Das Wissen ist da - Rechtsextreme Gruppierungen haben ihre Strategien geändert. Seit zwei Jahren haben wir mit Sorge die nun auf den Tisch liegenden Entwicklungen kommen sehen. Wir fordern nicht erst seit gestern ein gesamtgesellschaftliches Handeln aller AkteurInnen- für die ländlichen Räume sehen wir uns auch in der Pflicht:" so Gunther Hiestand, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), zu der am Dienstag (17. März 2009) vorgestellten Studie "Deutschland, deine Jugend".
Die Studie- vorgestellt von Innenminister Wolfgang Schäuble- wurde in Zusammenarbeit mit dem Kriminologischen Institut Niedersachsen (KFN) in den letzten zwei Jahren erarbeitet. Fazit der Erhebungen: Etwa jeder siebte Jugendliche kann als "sehr ausländerfeindlich" eingestuft werden. In den ländlichen Räumen, so ein weiteres Ergebnis, seien der Antisemitismus und die Ausländerfeindlichkeit weiter verbreitet.
"Rechtsextreme Gruppierungen besetzen immer häufiger die Lücken, die durch den Abbau von sozialen und kulturellen Strukturen in den ländlichen Räumen entstehen. Hier können wir nur die Forderungen Konrad Freibergs, Vorsitzender der Polizeigewerkschaft, unterstreichen: Es muss Hand angelegt und in gesellschaftliche Infrastruktur investiert werden", so Gunther Hiestand weiter.
Der Bund der Deutschen Landjugend wird Ende März seine Studie "Rechtsextremismus in den Ländlichen Räumen- Es wächst nicht einfach Gras darüber" veröffentlichen. Neben der aktuellen Situation des Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen zeigt die Studie auch konkrete Handlungsmöglichkeiten und Ansätze für Kommunen und ihre AkteurInnen auf. "Wer in den ländlichen Räumen handeln will, findet in unserer Studie Unterstützung und Hilfe. Jede und jeder vor Ort ist gefordert, rechtsextremen Vorgängen etwas entgegen zu setzen. Aber es muss auch klar sein: Ohne die nötige Infrastruktur, ohne Investitionen in Bildung und ohne die nachhaltige Förderung von guter fachlicher Praxis im Handeln gegen Rechtsextremismus kann gesellschaftliches Engagement vor Ort nicht effektiv sein.", verdeutlicht Gunther Hiestand.
Aus Sicht des BDL hat der Blick auf die Ergebnisse und mögliche Konsequenzen dabei eines völlig außen vor gelassen: "Eine Gesellschaft sollte kritisch die Rolle der Erwachsenen hinterfragen, wenn 15jährige antisemitische, rechtsextreme und ausländerfeindliche Überzeugungen entwickeln - hier sollte nicht nur von einen Jugendproblem in unserer Gesellschaft ausgegangen werden.", so der BDL-Bundesvorsitzende abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
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