Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

Deutschland will verreisen: Mittelmeer und Kreuzfahrten sind die Renner

(Berlin) - "Deutschland will verreisen! Die Frühbucher sind zurück und die Reisebüros und Reiseveranstalter sind mit Volldampf in dieses Jahr gestartet", mit diesen Worten blickt der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig, zum Auftakt der Reisemesse ITB Berlin 2023 optimistisch auf das diesjährige Reisejahr. Wichtige Trends sind: Für den Sommerurlaub sind bei den Reiseveranstaltern die Länder am östlichen Mittelmeer besonders stark nachgefragt, Kreuzfahrten verzeichnen ein deutliches Comeback und Fernreisen legen auch erneut im Sommer erheblich zu.

"Wir sehen das große Bedürfnis nach Urlaub nicht nur für den Sommer! Urlaub hat insgesamt für die Menschen hohe Priorität. Das stimmt uns trotz der bekannten Unwägbarkeiten der weltpolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen optimistisch, was das gesamte Reisejahr 2023 betrifft. Unsere Erwartung ist, auf dem Umsatzniveau des Rekordjahres 2019 - also Vor-Corona - abzuschließen. Das haben wir in der vergangenen Sommersaison schon fast geschafft", so der DRV-Präsident.

Flugpauschalreisen ans östliche Mittelmeer mit signifikanten Zuwächsen

Rund 40 Prozent des gesamten Buchungsumsatzes für den kommenden Sommer entfallen auf die Reiseziele im östlichen Mittelmeer, und damit an den Spitzenpositionen auf die Türkei, Griechenland und Ägypten. Beliebt bleibt aber auch Spanien - das Ziel liegt annähernd gleichauf mit der Türkei. Das ergeben die Auswertungen von Travel Data + Analytics (TDA) für den DRV. Basis der Analysen sind Buchungsdaten von Reisebüros und Online-Reiseportalen, die Reiseveranstalter-Produkte vertreiben.

Die Top 5-Reiseziele für den Sommer 2023 sind (Ranking nach Umsatz):
1. Türkei
2. Spanien
3. Griechenland
4. Ägypten
5. Portugal

Das diesjährige Sommergeschäft ist von einer bis dato überaus wachstumsstarken Türkei geprägt, die zum aktuellen Buchungsstand auf Rang 1 vorrückt. Die Türkei-Umsätze bei den Veranstalterreisen haben sich kumuliert zum Vorjahr verdoppelt und weisen auch im Vor-Corona-Vergleich ein Wachstum in Höhe von 25 Prozent auf. Auch die Urlaubsländer Ägypten und Tunesien sind wieder weit stärker nachgefragt und haben das jeweilige 2019er Umsatzniveau bereits deutlich übertroffen. Tunesien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind im Vergleich zum Vorjahr in die Top-15 vorgerückt. In dieser Rangliste finden sich auch die Fernreiseziele USA, Malediven und Mauritius - allesamt mit kräftigen Umsatzsteigerungen zum Vorjahr. Die Fernreise setzt damit im Sommer ihr Comeback und den Aufwärtstrend fort: Das Umsatzplus liegt bei 80 Prozent gegenüber dem Vorjahressommer.

Im Januar steiler Anstieg der Buchungskurve

Dass die Deutschen trotz Ukraine-Krieg und hoher Inflation reisefreudig sind, zeigen die Buchungsumsätze in den Reisebüros und auf den Online-Reiseportalen. Januar und Februar gelten üblicherweise als buchungsstärkste Monate - und schon seit Dezember 2022 übertreffen laut TDA-Auswertungen die Neubuchungseingänge fast durchgängig die Vergleichswochen des Vor-Corona-Jahres. Insbesondere der Januar war extrem buchungsstark: Die Umsatzeingänge haben sich gegenüber Januar 2022 verdoppelt, gegenüber Januar 2019 liegen sie zwölf Prozent im Plus - und dieser Trend hält auch in den ersten zwei Wochen des Februars an. Die Anzahl der gebuchten Gäste bleibt jedoch für den Sommer noch hinter der guten Umsatzentwicklung zurück.

Der größte Teil der Buchungen seit Jahresanfang - rund zwei Drittel - entfällt auf die Sommermonate zwischen Mai und Oktober. "Wir sehen eine Trendumkehr: Die Urlaubswilligen buchen wieder deutlich früher und nutzen die aktuellen Frühbucherermäßigungen der Reiseanbieter. Der große Vorteil für die Frühbuchenden: Jetzt können sie noch aus der vollen Bandbreite des Angebots auswählen", so DRV-Präsident Fiebig.

Ägypten und Spanien für den Osterurlaub ganz vorn

Für die Osterferien im April präferieren die meisten Urlauber bei Veranstalterreisen Ziele in Ägypten, auf den Kanarischen Inseln und in der Türkei, gefolgt von den Balearen, den Malediven, Griechenland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE). Thailand, Portugal und die Dominikanische Republik bilden die weiteren der zehn am stärksten nachgefragten Ziele (Rangfolge nach Umsatz). Der April ist traditionell noch Fernreisezeit: ein großer Umsatzanteil (21 Prozent) entfällt auf Ziele in der Ferne. In den Pfingstferien im Mai dominieren dagegen schon die Länder am Mittelmeer: Spanien, Türkei und Griechenland erreichen 65 Prozent vom Gesamtumsatz für den Reisemonat Mai.

Kreuzfahrt und Pauschalreisen auf dem Weg zu alter Stärke

Auch die Kreuzfahrtbuchungen steigen in diesem Jahr deutlich an. "Die Kreuzfahrt hat schon im vergangenen Jahr nach starken Corona-Einbußen einen eindrucksvollen Erholungskurs eingeschlagen. Die Deutschen wollen wieder aufs Wasser - sowohl aufs Meer als auch auf die Flüsse. Von uns befragte Reisebüros sehen die Kreuzfahrt als einen großen Trend in diesem Jahr", erläutert Fiebig. So beträgt der Umsatzzuwachs in diesem Sommer laut TDA-Analysen bislang 46 Prozent gegenüber dem Vorjahressommer, zu 2019 fehlt aktuell noch ein Viertel des Umsatzes.

Neben dem Trend zum frühzeitigen Buchen des Urlaubs - zu beobachten besonders bei Familien mit schulpflichtigen Kindern - setzten die Kundinnen und Kunden auf die Absicherung der Komplettangebote von Reiseveranstaltern:
"Die klassische Pauschalreise hat Hochsaison und ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Die Deutschen setzen auf Sicherheit und Flexibilität", beschreibt Fiebig die steigende Nachfrage bei Pauschalreisen in Kombination mit den sogenannten Flex-Tarifen. Hiermit lässt sich auch bei frühzeitiger Buchung noch bis kurz vor Reiseantritt der Urlaub ohne Kosten umbuchen oder stornieren.

Das langfristige Festlegen auf den Urlaub mit den Ermäßigungen und etwaigen Kinderfestpreisen ist zudem nicht nur für Familien ratsamer als auf Last Minute zu setzen. "Auch Kurzfristbucher werden später noch Angebote finden, aber voraussichtlich nicht mehr aus dem vollen Angebotsspektrum auswählen können. Bedeutend günstiger wird es vermutlich - auch wegen der hohen Nachfrage - nicht mehr", schätzt Fiebig.

Die hohe Inflation belastet gerade die Haushalte mit geringerem und mittlerem Einkommen besonders stark. Die finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt und die Preissensibilität steigt hier erkennbar. Um bei der Reisebuchung Geld zu sparen, bietet sich die Beratung im Reisebüro an. Die Profis dort kennen Tricks und Kniffe, um möglichst preiswert in den Urlaub zu kommen.

Zu beobachten ist auch, dass sich spezielle Segmente im Reisemarkt einer steigenden Nachfrage erfreuen - so etwa individuelle Premiumreisen, die maßgeschneidert auf die Wünsche der Reisenden zusammengestellt werden. Zahlreiche Reisebüros und Reiseveranstalter haben sich auf Urlauber, die individuelle und außergewöhnliche Reiseerlebnisse suchen, spezialisiert - auch Luxus ist in.

Die Vorzeichen für das gesamte Urlaubsjahr sind gut: Die meisten Länder sind geöffnet, es gibt so gut wie keine Reisebeschränkungen mehr und damit wird das Reisen wieder einfach. Der Optimismus gründet sich dabei nicht nur auf den wiedererstarkten Trend zum Frühbuchen für den Sommer - gleichzeitig bucht ein großer Teil der Urlaubswilligen aktuell auch noch für den aktuell bis Ende April laufenden Winter. Gegenüber dem Vor-Corona-Winter 2018/19 ist nur noch ein geringes Umsatzminus von neun Prozent festzustellen - und gegenüber dem letztjährigen Winter ein deutliches Plus von 68 Prozent. "Die Reisewirtschaft ist bereit, 2023 durchzustarten. Für die steigende Nachfrage brauchen wir einen stabilen, störungsfreien Flugverkehr", appelliert Fiebig an die Beteiligten bei Airlines, Flughäfen und Sicherheitsdiensten. Die verschiedenen Akteure hätten schon Vieles auf den Weg gebracht - aber es gebe auch noch viel zu tun, um das zu erwartende hohe Aufkommen in den Haupturlaubszeiten zu bewältigen. Fiebig: "Das Ziel ist für alle klar definiert: Entspannte Urlaubstage von Anfang an."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reiseverband e.V. (DRV) Pressestelle Lietzenburger Str. 99, 10707 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Fax: (030) 28406-30

(jg)

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