DGB begrüßt grundsätzlich Reform der Professorenbesoldung
(Berlin) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßt grundsätzlich die Pläne der Bundesregierung zur Reform der Professorenbesoldung. Nach dem Referentenentwurf des Gesetzes sollen Professoren aller Hochschultypen gleichgestellt und eine variable, leistungsbezogene Bezahlung eingeführt werden. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung,“ sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am Dienstag in Berlin.
Die Gewerkschafterin benannte jedoch auch die Defizite des Entwurfs. Am Beamtenstatus der Professoren werde weiter festgehalten, obwohl der bevorstehende Generationenwechsel die Chance zum Neuanfang ermögliche. Außerdem habe das neue Bezahlungssystem kostenneutral zu sein. „Diese Vorgaben stehen einer echten Modernisierung des Hochschulwesens entgegen,“ betonte Sehrbrock.
Der Entwurf der Bundesregierung weist zwar neue Besoldungsgruppen aus, verpflichtet die Bundesländer aber nicht auf eine einheitliche Umsetzung. „Das könnte in der Praxis bedeuten, dass der Professor einer Fachhochschule immer noch schlechter bezahlt wird, als sein Kollege an einer Universität,“ sagte Sehrbrock. Damit bleibe der Reformansatz auf der Strecke. Das DGB-Vorstandsmitglied forderte einen bundesweiten Rahmen für Kriterien, Verfahren und Zuständigkeiten bei der Vergabe variabler Einkommensbestandteile, der mit den Gewerkschaften vereinbart werden müsse.
„Ich fordere Bundesregierung und Gesetzgeber auf, den vorliegenden Referentenentwurf so zu verändern, dass der Wissenschaftsstandort Deutschland attraktiver wird. Die Konkurrenzfähigkeit der Hochschulen gegenüber der Wirtschaft muss steigen, das lässt sich kostenneutral nicht machen“, erklärte Sehrbrock.
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