DGB-Chef Sommer: "Armutszeugnis der deutschen Wirtschaft"
(Berlin) - Zur Verweigerung der deutschen Wirtschaft, sich an einem Ausbildungspakt zu beteiligen, sagte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer, am 06. Mai in Berlin: "Die deutsche Wirtschaft stellt sich mit der Ablehnung des Ausbildungspaktes ein Armutszeugnis aus. Sie lehnt rundheraus alles ab, was sie in ihrer Freiheit beschränkt, nicht ausreichend auszubilden.
Man muss sich fragen, wie ernst es dem Arbeitgeberlager wirklich damit ist, allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu ermöglichen. Ihre Beteuerungen, ein ausreichendes Angebot zu schaffen, erweist sich seit Jahren als leeres Gerede. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze ist in den letzten zwei Jahren um rund 82.000 zurückgegangen. Die Ausbildungsplatz-Lücke wird dadurch immer größer. Ende April fehlten sage und schreibe 182.000 Lehrstellen.
Nur noch 23 Prozent aller Betriebe bilden aus. Statt sich wirkungsvoll, um ein größeres Angebot an Lehrstellen zu bemühen, konzentrieren sich die Arbeitgeberfunktionäre auf ihre Lobbyarbeit, um jeglicher Verpflichtung für mehr Ausbildungsplätze zu entgehen. Erst machen sie mit aller Macht Front gegen die Ausbildungsumlage und jetzt verweigern sie sich sogar einem Pakt, bei dem sie beweisen könnten, dass es auch ohne Ausbildungsumlage geht. Die Arbeitgebervertreter machen sich damit höchst unglaubwürdig.
Der DGB bevorzugt zwar eine Ausbildungsumlage, stimmt aber einem Ausbildungspakt mit der Wirtschaft auf gesetzlicher Grundlage zu. Hauptsache, es werden endlich genügend Ausbildungsplätze geschaffen. Das unwürdige Hickhack um die Zukunftschancen unserer Jugend muss ein Ende haben."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
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