DGB fordert Arbeitgeber zum Bündnis für Vermittlung auf
(Berlin) - Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am 01. März in Berlin: "DGB und Gewerkschaften rufen die Arbeitgeberverbände dazu auf, gemeinsam in den Unternehmen für ein Ende des Stellenabbaus und für mehr Beschäftigung zu kämpfen. Ohne ein energisches Engagement der Arbeitgeber in den Betrieben droht die Vermittlungsoffensive der Bundesagentur für Arbeit leer zu laufen.
Es ist höchste Zeit zu handeln. Im Februar 2005 haben mehr als 840.000 Menschen ihre Arbeit verloren. Nur gut die Hälfte (430.000) hat einen neuen Job gefunden. Dabei ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr um weitere 259.000 Stellen geschrumpft.
Um diese Tendenz zu brechen, fordern wir vor allem die Arbeitgeber in der Selbstverwaltung der BA dazu auf, die Arbeitsvermittlung der Arbeitsagenturen mit voller Kraft zu unterstützen. Wir wollen gemeinsam erreichen, dass Arbeitslose wieder mehr in reguläre Arbeit vermittelt werden. Dazu brauchen wir die volle Transparenz der Arbeitgeber bei den offenen Stellen. Denn eine erfolgreiche Arbeitsvermittlung wird blockiert, wenn nur gut ein Drittel der freien Stellen überhaupt gemeldet wird.
Besonders alarmierend ist der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit von 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Deshalb ist es dringend notwendig, den Jugendlichen mehr als nur symbolische Akte wie den ,Pakt für Ausbildung' anzubieten. Im Vorjahresvergleich finden fast 35 Prozent weniger Arbeitslose eine Ausbildung oder Qualifizierung. So ist die Arbeitslosigkeit bei Menschen ohne Ausbildung auf hohem Niveau noch einmal um 25,4 Prozent gestiegen. Und selbst nach beendeter Ausbildung oder Qualifizierung hat die Arbeitslosigkeit um 13,1 Prozent zugenommen.
Aber auch der Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit (plus 17,7 Prozent), der Älteren (ab 50 Jahren plus 12,7 Prozent) und der Langzeitarbeitslosen (plus 9,9 Prozent) sind alarmierende Zeichen, dass die Arbeitgeber diese Gruppen immer mehr aus dem Arbeitsleben drängen. Deshalb fordern wir die Arbeitgeber auf, die Offensive für mehr Beschäftigung konkret und auf allen Ebenen mit anzupacken."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324
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