Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

DGB geht Reform der Berufsbildung nicht weit genug

(Berlin) - Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer und das Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock haben in einem gemeinsamen Brief an die Fraktions-vorsitzenden der im Bundestag vertretenen Parteien dafür geworben, die laufende Reform der Berufsbildung moderner zu gestalten.

Da die Qualität der Ausbildung in Betrieben und bei Weiterbildungsträgern sehr unterschiedlich sei, plädieren Sommer und Sehrbrock für verbindliche Qualitätsstandards. Sie sollen mit Hilfe von Auditierung und zertifiziertem Qualitätsmanagement erreicht und regelmäßig überprüft werden. Außerdem müsse sicher gestellt werden, dass das Aus- und Weiterbildungspersonal über aktuelle berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse verfüge. "Der DGB kann nicht nachvollziehen, warum der Gesetzentwurf der Bundesregierung diesen Aspekt (der Qualitätssicherung) nicht berücksichtigt hat", heißt es in dem Brief.

Außerdem regen Sommer und Sehrbrock an, die geplante Gleichstellung von vollzeitschulischen und dualen Ausbildungsgängen noch einmal zu überdenken, da diese Ausbildungssysteme zu unterschiedlich seien. Eine Reform des Berufsbildungssystems solle dabei helfen, "die Systeme zu profilieren", jedoch "nicht dazu beitragen, die Ausbildungsgänge zu vermischen". Zudem könnten "Schulberufe" als Aufforderung an die Unternehmen missverstanden werden, noch weniger Ausbildungsplätze anzubieten.

Zudem müsse das Recht auf Anerkennung schulisch organisierter Ausbildungsgänge auf Bundesebene angesiedelt sein, um eine regionale Zersplitterung der Berufsausbildung zu verhindern. Sommer und Sehrbrock verwiesen darauf, dass eine Entscheidung über die Gleichstellung von Bildungsgängen im Einvernehmen mit den Sozialpartnern getroffen werden sollten.

Darüber hinaus kritisiert der DGB die geplante Abschaffung des Ständigen Ausschusses beim Bundesinstitut für Berufsbildung. Der Ausschuss habe sich bislang durch Effizienz und Sachorientierung ausgezeichnet und sei so zu einem wichtigen Gremium der Berufsbildung geworden. Diese Qualitäten seien gefährdet, wenn die Aufgaben auf den wesentlich größeren Hauptausschuss übertragen würden, wie es das Bundesbildungsministerium plant.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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