DGB trauert um Heinz Putzhammer / Der Deutsche Gewerkschaftsbund nimmt mit tiefer Trauer Abschied von Heinz Putzhammer
(Berlin) - Im Alter von 65 Jahren ist Heinz Putzhammer am Dienstag in Berlin einer langen, schweren Krankheit erlegen. Er gehörte von 1998 bis zum Mai 2006 dem Geschäftsführenden Bundesvorstand des DGB an. Er war zuständig für die Finanzen des DGB, für Wirtschafts-, Struktur- und Umweltpolitik, Tarifpolitik und Handwerkspolitik. Heinz Putzhammer hinterlässt eine Frau und vier Kinder.
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer sagte im Namen des Geschäftsführenden Bundesvorstands: Es tut weh, Heinz Putzhammer so früh zu verlieren. Er war ein bemerkenswert feiner Mensch. In seiner unaufdringlichen Art hat er die leisen Töne gepflegt und war dabei doch sehr durchsetzungsfähig. Mit seinem enormen Fachwissen, das weit über das übliche Maß hinausging, hat er stets beeindruckt. Heinz Putzhammer war außerordentlich verlässlich und hat sich nie geschont. Er hat sich weit über Gewerkschaftskreise hinaus hohe Anerkennung verdient. Wir haben Heinz Putzhammer viel, wir haben ihm sehr viel zu verdanken.
Der gelernte Lehrer Heinz Putzhammer trat 1968 in die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ein. 1977 wurde er Vorsitzender des GEW-Landesverbandes Bayern und 1980 Mitglied im Geschäftsführenden GEW-Vorstand. Er war Mitglied im Wirtschafts- und Sozialausschuss der EU sowie in vielen hochrangigen Kommissionen der Bundesregierung wie zum Beispiel dem Rat für nachhaltige Entwicklung. Heinz Putzhammer war Mitglied der SPD.
Der Wirtschaftsexperte Putzhammer stemmte sich dem angebotsorientierten wirtschaftspolitischen Mainstream in Politik und Wissenschaft entgegen, der Lohnsenkungen und den Abbau von Arbeitnehmerrechten propagiert. Stattdessen warb er vehement für eine Renaissance der Makroökonomie. Putzhammer setzte sich für eine wachstums- und beschäftigungsorientierte Koordinierung der Geld-, Finanz- und Lohnpolitik ein, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen.
Für Putzhammer stand stets der Mensch im Vordergrund. Sein Fundament für ökonomische Urteile waren soziale und demokratische Wertmaßstäbe. Ein besonderes Anliegen waren Putzhammer daher auch die Themen Innovation und Nachhaltigkeit. Er wandte sich dagegen, diese Themen als so genannte weiche Standortfaktoren abzustempeln. Scharf kritisierte er Versuche, Umwelt und Arbeit gegeneinander auszuspielen. Die ökologische Modernisierung sah er als Motor für zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Heinz Putzhammer wird dem Deutschen Gewerkschaftsbund als Mensch und als Ratgeber fehlen. Wir sprechen seiner Familie unsere tiefe Anteilnahme aus.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Hilmar Höhn, Leiter, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit
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