Diagnostica-Industrie sieht Modellversuche als Chance

(Berlin) - Der Verband der Diagnostica-Industrie sieht das geplante Präventionsgesetz als Chance und Herausforderung. Moderne labormedizinische Tests zur Krankheitsfrüherkennung, die die Krankenkassen teilweise seit Jahren nicht in ihren Leistungskatalog aufnehmen wollten, könnten nun ihren Nutzen in Modellvorhaben untermauern, betonte der VDGH-Vorsitzende Dr. Volker Oeding heute (4. März) in Berlin. Ein entsprechender Passus des Präventionsgesetzes lässt solche Modellversuche zu.

"Die Diagnostica-Industrie wird sich Modellvorhaben nicht verweigern", sagte Oeding. "Im Gegenteil: Wir wollen verbandsintern prüfen, welche Früherkennungstests aus unserer Sicht dafür geeignet sind und unsere Vorschläge mit den Krankenkassen diskutieren." Oeding sieht darin die Möglichkeit, den Versicherten moderne Labortests zugänglich zu machen. "Bei Erfolg können sie flächendeckend eingeführt werden."

Dagegen bedauerte Oeding, dass das Präventionsgesetz kaum Regelungen enthält, die die eigentliche Krankheitsfrüherkennung stärken. Das meiste Geld fließe in Programme zur Verhaltensänderung und gesünderen Lebensführung, deren Erfolg kurzfristig nicht messbar sei. Er warnte: Wenn dieses Geld durch Kürzungen an den bestehenden Vorsorgeprogrammen der gesetzlichen Krankenkassen eingespart werden müsste, denen das Präventionsgesetz den Löwenanteil der Kosten aufbürdet, dann hätte das Gesetz sein Ziel verfehlt."

Der Verbandsvorsitzende fordert den Gesetzgeber auf, das Präventionsgesetz durch eine Vorschrift zu ergänzen: nämlich die Forderung zur regelmäßigen Überprüfung der etablierten Früherkennungsprogramme der gesetzlichen Krankenkassen. Diese Programme seien teilweise veraltet. "Eine Überprüfung kostet ja zunächst kein Geld, erhöht aber die Qualität der Früherkennung."

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