Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Die Asiatische Hornisse ist ein Wessi

(Berlin) – Seit den ersten Funden 2014 breitet sich die invasive Asiatische Hornisse in Deutschland immer weiter aus. Noch ist aber mehr als Hälfte der Republik unbesiedelt. So lautet das Zwischenergebnis einer Hornissenmeldeaktion, die NABU und NABU|naturgucker vor einem Monat gestartet haben. Dabei sind bisher online mehr als 7000 Beobachtungen eingegangen, davon zwei Drittel von Europäischen Hornissen und ein Drittel von Asiatischen Hornissen.

Während sich die Beobachtungen der Europäischen Hornisse relativ gleichmäßig verteilen, gibt es bei der asiatischen Verwandten ein klares West-Ost-Gefälle. „Die Asiatische Hornisse kam per Schiff zunächst in Frankreich an und verbreitet sich seitdem in die Nachbarländer“, erläutert NABU-Insektenexpertin Dr. Laura Breitkreuz. Die mit Abstand größte Meldungsdichte weist daher das Frankreich-nahe Saarland auf, gefolgt von NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. In absoluten Zahlen kommen rund 60 Prozent der Beobachtungen aus Nordrhein-Westfalen, vor allem das Rheinland und das Ruhrgebiet besiedelt die Asiatische Hornisse inzwischen flächendeckend.

In den östlichen Bundesländern fehlen Asiatische Hornissen dagegen komplett. Ein 2023 in Berlin gefundenes Nest ging wohl auf Verschleppung durch den Menschen zurück. Seit der Nestentfernung gab es keine weiteren Nachweise. Die wenigen bisher aus dem Osten mit Bildbeleg eingesandten Meldungen vermeintlicher Asiatischer Hornissen erwiesen sich ausnahmslos als Fehlbestimmungen. „Zur Beobachtung auch ein Foto hochzuladen, hilft uns enorm“, betont Breitkreuz. „Die beiden Arten sehen sich doch recht ähnlich.“

Ebenso wie die Wespen steuern die Hornissenbestände aktuell auf den Saisonhöhepunkt zu und wachsen dabei ständig weiter. Beide Hornissenarten fliegen im gesamten September und teils noch weit in den Oktober hinein. Auf der Suche nach Süßem lassen sich die friedlichen Brummer vor allem an reifen Äpfeln, Birnen, Trauben und Feigen beobachten. Auch Spätblüher wie Efeu werden besucht. Die Citizen-Science-Aktion von NABU und NABU|naturgucker wird bis in den November fortgeführt. Infos, Bestimmungshilfe und Meldeformular: www.NABU.de/Hornissen-melden.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0

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