Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

"Die Bekämpfung des Klimawandels braucht mehr Ingenieurstudentinnen und -studenten"

(Frankfurt am Main) - Der VDMA sieht mit Sorge, dass die Hochschulen in Deutschland weniger Zulauf für die Studienfächer Maschinenbau und Elektrotechnik erhalten. Denn gerade die große Zukunftsaufgabe Klimaschutz kann nur mit technischen Lösungen aus diesen beiden Fachbereichen erfolgreich bewältigt werden. Laut einer aktuellen Kurzumfrage des VDMA, an der insgesamt 64 Dekaninnen und Dekane von deutschen Hochschulen teilgenommen haben, ist die Zahl der Erstsemester im Sommersemester 2022 im Vergleich zum Vorjahr jedoch weiter gesunken. So berichten im Studiengang Maschinenbau rund 80 Prozent der Hochschulen von einem Rückgang, 10 Prozent von einer stabilen Lage und lediglich 10 Prozent von einem Anstieg der Zahl der Anfängerinnen und Anfänger. Ähnlich sieht es im Studiengang Elektrotechnik aus. Hier berichten rund 70 Prozent der teilnehmenden Hochschulen von rückläufigen Erstsemester-Zahlen, jede dritte Hochschule verzeichnet Rückgänge von mehr als 20 Prozent. Besser sieht es dagegen im Studiengang Informatik aus, dessen Absolventen ebenfalls im Maschinen- und Anlagenbau dringend benötigt werden: hier sprechen 30 Prozent der Befragten von einer stabilen und 45 Prozent von einer positiven Entwicklung.

Techniknation Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte
"Der Maschinen- und Anlagenbau ist Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber. In dieser Branche arbeiten mehr als 1,3 Millionen Menschen, davon rund 200.000 Ingenieurinnen und Ingenieure. Die Techniknation Deutschland und unsere Industrie sind daher auf genügend und gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen", mahnt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. Bereits in den vergangenen fünf Jahren war - laut statistischem Bundesamt - die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger im Maschinenbau um 29 Prozent und in der Elektrotechnik um 25 Prozent gesunken. "Deutschland braucht aber auch künftig ausreichend Ingenieurinnen und Ingenieure, um seinen Teil zur Lösung der großen Menschheitsprobleme wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Hunger oder Gesundheit beitragen zu können. Das heißt, wir müssen schon ganz früh im Kindesalter damit beginnen, mehr Begeisterung für Technik und technische Lösungen zu entwickeln. Das ist ein Auftrag für Politik und Unternehmen ebenso wie für alle Bildungseinrichtungen und die Eltern. Nur so wird es uns nachhaltig gelingen, wieder mehr junge Menschen für technische Berufe zu begeistern", fordert der stellvertretende VDMA-Hauptgeschäftsführer.

VDMA setzt Zeichen mit Nachwuchsmesse TechTalents
Die befragten Dekane und Dekaninnen führen in der aktuellen Umfrage unterschiedliche Gründe für diese Entwicklung an. Dazu gehören:
- Vielen jungen Menschen sei nicht klar, welche Inhalte sich hinter diesen Studiengängen verbergen und welche Tätigkeiten eine Ingenieurin oder ein Ingenieur ausüben.
- Auch die Vielseitigkeit, die Kreativität und die Teamarbeit im Beruf seien nicht bekannt. Hier fehle es an Berufs- und Studienorientierung in den Schulen und an - insbesondere weiblichen - Vorbildern.
- Die Begeisterung vieler Jugendlicher für den Klimaschutz, der sich in Aktionsgruppen wie Fridays for Future widerspiegelt, führt zu selten zu einer Begeisterung für technische Lösungen.

Der VDMA setzt sich in vielfältiger Weise dafür ein, junge Menschen an Ingenieurberufe oder Fachberufe im Maschinen- und Anlagenbau heranzuführen. Als ein gelungenes Beispiel nennt Rauen die virtuelle Nachwuchsmesse "TechTalents", die der VDMA, gemeinsam mit Partnerorganisationen, jüngst veranstaltet hat und an der sich rund 140 Unternehmen und Hochschulen mit Messeständen beteiligten

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Holger Paul, Leiter Kommunikation Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Fax: (069) 66031511

(mw)

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