Pressemitteilung | Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)

"Die Coronakrise darf nicht zu einer Krise der Bibliotheken führen"

(Berlin) - Aufgrund verminderter Steuereinnahmen werden viele Städte und Gemeinden in den kommenden Jahren drastische Kürzungen vornehmen müssen. Wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) aufzeigt, werden 55 Prozent der insgesamt 304 befragten deutschen Kommunen das laufende Jahr voraussichtlich mit einem Haushaltsdefizit abschließen. 26 Prozent der Städte und Gemeinden planen daher ihre kommunalen Leistungen einzuschränken. Elf Prozent der befragten Kommunen gaben sogar an, Bibliotheken bzw. sonstige kulturelle Einrichtungen schließen zu wollen (Vgl. EY Kommunenstudie 2021: "Kommunen in der Finanzkrise. Status quo und Handlungsoptionen").

Dazu Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Bundesvorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv): "Die Coronakrise darf nicht zu einer Krise der Bibliotheken werden. Gerade in der jetzigen Situation schaffen Bibliotheken für alle Generationen einen stark nachgefragten Zugang zu Medien, Informationen und zum Internet. Wir appellieren an die neue Bundesregierung, Kommunen und Gemeinden als Träger von Bibliotheken zu entlasten, damit sie auch zukünftig gemeinwohlorientierte Leistungen erbringen können."

Bereits im Juni 2021 hatte der dbv eine Befragung unter 1.380 Öffentlichen Bibliotheken durchgeführt. Die Ergebnisse: 30 Prozent der an der Befragung teilnehmenden Bibliotheken sind von Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung betroffen. 16 Prozent unterliegen einer globalen Haushaltssperre. Bei rund 22 Prozent der Bibliotheken sind bereits Mittel gekürzt worden oder in Planung. Die Ergebnisse der Umfrage sind im "Bericht zur Lage der Bibliotheken 2021" veröffentlicht worden. Der Bericht kann HIER heruntergeladen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv) Kristin Bäßler, Leiterin Kommunikation, Presse und Medien Fritschestr. 27-28, 10585 Berlin Telefon: (030) 644989910, Fax: (030) 644989929

(sf)

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