Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

Die Fusionswelle rollt: SULO kauft CLEANAWAY und REMONDIS will AWISTA Düsseldor

(Bonn) - Letzte Woche ist bekannt gegeben worden, was in Branchenkreisen schon länger vermutet wurde: SULO kauft CLEANAWAY und wird damit zweitgrößter Entsorgungskonzern (hinter REMONDIS) in Deutschland und fünftgrößtes Unternehmen in Europa. Mit der Übernahme wird SULO einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro mit ca. 8000 Mitarbeitern erwirtschaften. SULO verfügt damit in Deutschland über mehr als 200 Dienstleistungsstandorte sowie über mehr als 20 Produktionsstätten. Darüber hinaus ist die Gruppe in über 10 europäischen Ländern vertreten.

Durch die Akquisition wird SULO zu einem der führenden internationalen Händler von Altpapier mit einem Handelsvolumen von mehr als 1,5 Mio. Tonnen pro Jahr. Im schnell wachsenden Markt der Pfandsysteme gewinnt SULO durch Cleanaway Deutschland weiteren Zugang zu Recyclinganlagen in Deutschland und zusätzlich in Österreich, der Schweiz und Schweden.

Es sei „am Horizont klar erkennbar, dass nach der Mega-Fusion zwischen Rethmann und RWE Umwelt AG zum Müllgiganten Remondis nun mit der Übernahme von Cleanaway durch SULO das „Übernahmekarussell erst richtig in Schwung“ komme. Der bvse rechnet mit „erheblichen langfristigen Strukturverwerfungen“ im Entsorgungsmarkt. Die Konzentrationstendenzen werden immer sichtbarer und wir sind noch lange nicht am Ende“, prognostiziert Hans-Günter Fischer, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V..

Fischer verweist darauf, dass auch Kartellamtspräsident Ulf Böge mit Sorge die zunehmende Konzentrationstendenz in der Entsorgungswirtschaft betrachte. Böge warnte schon in der Vergangenheit davor, dass die Entsorgungsmärkte eine Tendenz zur Oligopolisierung aufwiesen, die durch die zahlreichen Verflechtungen innerhalb der Branche gefördert werde.

Der bvse sieht diese neue Übernahme auch in Zusammenhang mit dem Verkauf der RWE Umwelt West GmbH an die SWK Stadtwerke Krefeld AG zu einem Preis von weit über 100 Millionen €. Zum einen bedeute auch diese Übernahme eine weitere Konzentration im ohnehin engen NRW-Markt und zum anderen wolle die SWK den 49%igen Anteil an der AWISTA Düsseldorf an REMONDIS verkaufen. REMONDIS wiederum sei im Gespräch mit den Düsseldorfer Stadtwerken und strebt die Komplettübernahme der AWISTA an.

Diese Tendenz innerhalb der Branche bezeichnet Fischer als „Nährboden für Oligopol- und Monopolbildung“ zu Lasten des Mittelstandes und vor allem der Verbraucher. Der bvse erneuere in diesem Zusammenhang deshalb seine Forderung nach einer Regulierungsinstitution zur Schaffung von echtem Wettbewerb in diesem Bereich.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) Jörg Lacher, Leitung, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: (0228) 988490, Telefax: (0228) 9884999

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