Die Geister die sie riefen
(Berlin) - „Der Beamtenstatus der Lehrkräfte in Deutschland ist eine wichtige Säule gegenseitiger Sicherheit – sowohl für den Staat als auch für die Lehrkräfte. Nach Jahren der dauerhaften Überlastung und angesichts des eklatanten Personalmangels an Schulen ist der Vorstoß der Bundesregierung nicht nur eine Frechheit, sondern auch ein unsinniger Bärendienst für die Attraktivität des gesamten Berufsfeldes. Wo stünden unsere Schulen heute, wenn die Lehrkräfte nicht trotz teils desolater Voraussetzungen stets ihren Teil der Verpflichtung erfüllt hätten, die sie mit der Verbeamtung eingegangen sind? Wenn die Regierung ernsthaft darüber nachdenkt, dieses wichtige gegenseitige Fürsorgeverhältnis einseitig aufzukündigen, werden die Konsequenzen für die Bildungslandschaft in unserem Land unabsehbar sein.“ kommentiert Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), den Vorstoß von Generalstaatssekretär Carsten Linnemann (CDU), zukünftig nur noch in den Bereichen Polizei, Justiz, Finanzbehörden und Zoll zu verbeamten.
Brand fährt fort: „Insbesondere in Zeiten, in denen sich radikale politische Forderungen zunehmender Beliebtheit erfreuen, brauchen wir mehr Sicherheit für unser gesellschaftliches Miteinander. Anstatt dies zu fördern und die vielleicht wichtigste Stütze einer demokratischen Gesellschaft – eine gute Bildung – zu stärken, kann eine solche bewusst gesetzte Forderung mittel- und langfristig Schaden anrichten.“
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Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE), Johannes Glander, Pressereferent(in), Behrenstr. 24, 10117 Berlin, Telefon: 030 7261966-0