Pressemitteilung | VhU - Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Die Herkulesaufgabe Energiewende richtig anpacken! / VhU-Präsidium fordert Politik auf, Neubau von Staudinger und Mecklar-Meckbach als Ersatz für Abschaltung von Biblis zu ermöglichen

(Frankfurt am Main) - Das Präsidium der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) fordert den Neubau von Gas- und Kohle-Kraftwerken in Hessen, um die Stromversorgung im Übergangszeitraum hin zu den erneuerbaren Energien weiterhin zu sichern. Nachdem Biblis A und B abgeschaltet sind, muss die Lücke von 17 Terawattstunden (TWh) kompensiert werden. Anderenfalls ist der Strombedarf in Hessen von jährlich rund 40 TWh nicht zu decken. Deshalb muss die Politik dafür sorgen, dass E.ON den Block 6 des Kohlekraftwerks Staudinger und Iberdrola das geplante Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk in Mecklar-Meckbach / Ludwigsau bauen und trotz Einspeisevorrangs des Wind- und Solarstroms wirtschaftlich betreiben können. Beide Kraftwerksbauten könnten zusätzlich bis zu 8 TWh Strom im Jahr liefern.

"Die politisch beschleunigte Energiewende hin zu mehr erneuerbaren Energien, höherer Energieeffizienz und niedrigerem Verbrauch braucht ein in sich schlüssiges Energiekonzept. Es muss das Abschalten 'unerwünschter Energie' mit dem Anschalten 'erwünschter Energie' realistisch synchronisieren. Die Energiepolitik soll mehr marktwirtschaftlich gestaltet werden und den Industriestandort Deutschland wettbewerbsfähig halten. Die Überförderung im Solarsektor sollte schneller reduziert werden als es im EEG-Entwurf beabsichtigt ist", fasste VhU-Präsident Prof. Dieter Weidemann den aktuellen Präsidiumsbeschluss zusammen.

Die VhU begrüßte die im EEG-Entwurf vorgesehene Ausweitung der besonderen EEG-Ausgleichregelung auf kleinere Unternehmen, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu schützen. Derzeit profitieren nur große Betriebe von der Regelung. Zu Recht sehe der Gesetzentwurf vor, die Mindestverbrauchsmenge an Strom, ab der Unternehmen entlastet werden, von 10 auf 1 GWh pro Jahr abzusenken. Die Regelung sollte allerdings so ausgestaltet werden, dass die EEG-Umlage auch für den Strombezug unter 1 GWh begrenzt wird.

Das Präsidium sehe langfristig große Chancen durch höhere Energieeffizienz und zusätzliche Absatzmärkte für energieintelligente Güter im In- und Ausland. Auch könne die Energiewende nur gelingen, wenn rasch Lösungen für zwei Probleme - den Bau neuer Netze und die Schaffung von Stromspeichern für den volatilen Wind- und Sonnenstrom - entwickelt und umgesetzt würden. "Das sind gleich zwei Herkulesaufgaben", so der VhU-Präsident.

Die Energiewende könne nur mit der gesamten deutschen Wirtschaft und nicht gegen die Industrie umgesetzt werden. Die vollständigen Wertschöpfungsketten in Deutschland basierten auf energieintensiven Industriezweigen. Sie dürften nicht beschädigt werden. Denn die industrielle Basis der Wirtschaft sei Quelle von Wohlstand und Motor für Beschäftigung in Hessen und Deutschland. Dazu müsse es vorrangiges Ziel der Politik werden, die gegenüber den Nachbarländern viel höheren Strompreise in Deutschland möglichst niedrig zu gestalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU) Dr. Ulrich Kirsch, Leitung, Presse und Kommunikation Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

(tr)

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