Die Milchmenge muss runter! / GroĂe Einigkeit bei auĂerordentlicher Experten-Anhörung im EU-Agrarausschuss
(BrĂŒssel) - Ungewöhnliche Einigkeit herrschte bei der auĂerordentlichen Experten-Anhörung ĂŒber die neuen MarktmaĂnahmen zur Reduzierung der Milchmenge im Agrarausschuss des EU-Parlaments am vergangenen Mittwochabend: Die geladenen Vertreter der ErzeugerverbĂ€nde von European Milk Board und Via Campesina sowie der Genossenschaftsverband COGECA und sprachen sich - ebenso wie zahlreiche Vertreter des Agrarausschusses - fĂŒr eine rasche Reduzierung der Milchmenge auf europĂ€ischer Ebene aus.
GegenĂŒber Rat und Kommission wurde scharfe Kritik geĂŒbt: Das 500-Millionen-Hilfspaket sei vollkommen wirkungslos verpufft. Anstatt diese Gelder zielgerichtet zur Mengenreduzierung einzusetzen habe man planlos Geld in den Sektor gesteckt. "DĂ€umchendrehen und auf ein Wunder hoffen" reiche aber nicht aus, um den Sektor zu stabilisieren, so der Abgeordnete James Nicholson. Ebenso scheinen die im MĂ€rz vom Rat fĂŒr Landwirtschaft verabschiedeten MaĂnahmen offenbar nicht dazu geeignet, die Mitgliedsstaaten zur Umsetzung einer Mengenreduzierung zu ermutigen.
EuropĂ€ische Lösung und finanzieller Ausgleich fĂŒr die Erzeuger gefordert
Was fehle sei eine gemeinsame europĂ€ische Lösung, so der Tenor der Versammlung. "Wir vom European Milk Board setzen auf einen freiwilligen Lieferverzicht, der die Wenigerproduktion aus EU-Geldern mit 30 Ct/kg kompensiert." So EMB-PrĂ€sident Romuald Schaber. Derart flankiert könne die MaĂnahme auf freiwilliger Basis funktionieren und wĂŒrde schnell greifen. Die Finanzierung sei kein Problem, denn wenn man die Milchmenge wie von der EU-Kommission berechnet um 3 Prozent reduzieren wolle, entsprĂ€chen die benötigten Gelder in etwa der Summe der Superabgabe der beiden letzten Quotenjahre. Via Campesina forderte hingegen eine verpflichtende Mengenreduzierung, betonte aber ebenfalls die Notwendigkeit eines finanziellen Ausgleichs fĂŒr die Erzeuger.
Die engagierte Diskussion im gut besuchten Sitzungssaal machte sehr deutlich, dass angesichts der desaströsen Marktsituation nun keine Zeit mehr verloren werden dĂŒrfe, sondern endlich NĂ€gel mit Köpfen gemacht werden mĂŒssen.
Auch Joost Korte von der EU-Kommission und Minister Van Dam als Vertreter des Rats mussten bei aller Kritik in ihre Richtung zugeben, dass sich nun schnell etwas bewegen mĂŒsse. Van Dam kĂŒndigte bereits fĂŒr den nĂ€chsten Gipfel der Agrarminister neue MaĂnahmen an, die möglicherweise mit weiteren Geldern aus dem Krisenfonds finanziert werden könnten.
"Rat und Kommission sind jetzt gefordert auf Basis von Artikel 222 MaĂnahmen zur Mengenreduzierung zu ergreifen und diese finanziell zu flankieren" fasste Adam Siekierski, Vorsitzender des Agrarausschusses die Forderungen der Anhörung zusammen. Diese wolle er bereits bei der nĂ€chsten Plenarsitzung gegenĂŒber Agrarkommissar Hogan vortragen und einfordern.
Quelle und Kontaktadresse:
European Milk Board (EMB)
Pressestelle
Bahnhofstr. 31, 59065 Hamm
Telefon: (02381) 4360495, Fax: (02381) 4361153
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