Die Schiffbauindustrie befĂŒrchtet Standortnachteile fĂŒr den Nordosten / / VSM erklĂ€rt zur Abstimmung ĂŒber das "Werftenförderungsgesetz"
(Hamburg) - Wenn am kommenden Mittwoch im Schweriner Landtag die Abstimmung ĂŒber das sogenannte "Werftenförderungsgesetz" ansteht, ist mit einer fĂŒr das Land fatalen Entscheidung zu rechnen. Ăber viele Jahre galt die Schiffbaupolitik des Landes stets als vorbildlich auch im Vergleich mit den anderen vier KĂŒstenlĂ€ndern. Nun aber sollen ohne zwingenden Grund die BĂŒrgschaftsregeln derart verschĂ€rft werden, dass der Werftenstandort gravierende Nachteile gegenĂŒber Westdeutschland erlebt. Ein um 60 Prozent gekĂŒrztes Volumen, teilweise kaum erfĂŒllbare Voraussetzungen, extrem aufwendige und teure Verwaltung und langsame, fĂŒr die Unternehmen nicht planbare Entscheidungsprozesse sieht das Gesetz vor. BĂŒrgschaften fĂŒr den Besteller liefen jahrelang reibungslos und stellten eine durchaus lukrative Einnahmequelle fĂŒr das Land dar. ZukĂŒnftig sollen diese nun ersatzlos gestrichen werden.
"Da LandesbĂŒrgschaften das einzige Garantieinstrument fĂŒr inlĂ€ndische Besteller darstellen, werden deutsche Kunden in Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr bedient. Investoren fĂŒr die Werft in Stralsund lockt man so sicher nicht", sagte DR. REINHARD LĂKEN, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Verbands fĂŒr Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM).
Die GrĂŒnde sind naheliegend. Die Insolvenz der P+S Werften belastet den Landeshaushalt schwer. Der Untersuchungsausschuss zur AufklĂ€rung der VorgĂ€nge vor der Insolvenz verursacht politischen Flurschaden. So wichtig die AufklĂ€rung auch ist, fĂŒr die Fehler bei einem Unternehmen, sollte nicht eine ganze Branche in Geiselhaft genommen werden.
"VergangenheitsbewĂ€ltigung darf nicht dazu fĂŒhren, dass die Zukunft verspielt wird", so LĂKEN weiter.
Die Bevölkerung weiĂ das offenbar besser als die verantwortlichen Politiker. Auf eine sehr klar formulierte Umfrage der Ostseezeitung kurz vor der Bundestagswahl, sprachen sich 68 Prozent fĂŒr eine Fortsetzung der Werftenförderung aus. Nur 17 Prozent waren dagegen.
Der Finanzausschuss des Landtages lieà sich jedoch weder von diesem deutlichen Votum, noch von der einhelligen Kritik wÀhrend der Expertenanhörung am 26. September beeindrucken. Das Gesetz liegt ohne wesentliche Anpassung zur Abstimmung vor. Die Entscheidung war wohl schon getroffen und die geladenen Experten fragen sich, warum sie eigentlich nach Schwerin zitiert wurden.
So wird die Abstimmung am kommenden Mittwoch wohl zu einem Debakel - zum Schaden des wichtigsten Industriezweiges des Landes und zum Schaden der vielen Tausend ArbeitsplÀtze, die von ihr abhÀngen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband fĂŒr Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM)
Kathrin Ehlert-Larsen, Ăffentlichkeitsarbeit
Steinhöft 11, 20459 Hamburg
Telefon: (040) 280152-0, Fax: (040) 280152-30
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die SchaltflÀche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die SchaltflÀche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen