"Die USA betreiben ein kontinuierliches Zoll-Foulspiel"
(Frankfurt am Main) – Der sogenannte Zolldeal zwischen der EU und den USA ist für den deutschen und europäischen Maschinenbau weiterhin wertlos. Denn die amerikanischen Behörden planen, viele weitere Produkte unter die weitaus höheren Stahl- und Aluminiumzölle einzuordnen, darunter eine große Anzahl Maschinen. Nach der ersten Erweiterungsrunde im August waren von diesen Strafzöllen bereits rund 40 Prozent aller deutschen und europäischen Maschinenexporte in die USA betroffen. Nun sollen in einer zweiten Runde im Dezember voraussichtlich weitere rund 200 Maschinenbauprodukte in die sogenannte „Section 232“-Liste der sektoralen Zölle eingestuft werden. Dann müssen auf deren Stahl- und Aluminiumanteil 50 Prozent Zoll bezahlt werden und Bei Fehlmeldungen des Stahl- und Aluminiumwertes oder dessen Ursprungs droht im schlimmsten Fall ein Strafzoll von 200 Prozent.
„Damit wären nach VDMA-Berechnungen mehr als die Hälfte unserer Exporte von den hohen Stahl- und Aluminiumzöllen betroffen, nämlich 56 Prozent. Das trifft dann auch so gut wie alle Fachzweige des Maschinenbaus. Und es steht zu befürchten, dass die USA dieses Foulspiel weiterführen“, sagt VDMA-Präsident Bertram Kawlath. „Deshalb darf die EU hier nicht lockerlassen, wir brauchen dringend Nachverhandlungen zu diesem Zolldeal, der alles andere als Berechenbarkeit und Stabilität für unsere Branche bringt“, fordert er.
Die amerikanischen Stahl- und Aluzölle sind mit aufwändigen Dokumentationspflichten für die Unternehmen verbunden, die sowohl für Exporteure als auch für Importeure große Unsicherheit schaffen. Durch die Erweiterung der „Section 232“-Liste werden die Auswirkungen, darunter Exportstopps und Lieferverzögerungen, noch gravierender. Letztlich droht eine Störung der Lieferketten, auf die auch die amerikanischen Kunden angewiesen sind. „Die Stahl- und Aluminiumzölle werden auf beiden Seiten des Atlantiks nur Verlierer zur Folge haben, erläutert der VDMA-Präsident.
Zölle schaden auch der nationalen Sicherheit der USA
Der VDMA hat seine Kritik nicht nur in Brüssel unter anderem bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Handelskommissar Maroš Šefčovič direkt und mit Nachdruck geäußert. In einem Brief an das US-Handelsministerium betont VDMA-Präsident Kawlath, dass „Einfuhrzölle auf europäische Maschinen die Ziele der Trump-Regierung, die nationale Sicherheit zu schützen und Amerika zu reindustrialisieren, eher untergraben als fördern.“ Denn in Europa hergestellte Maschinen spielen eine wichtige Rolle für die amerikanische Produktion, darunter auch in Sektoren, die für die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind, wie Waffensysteme, Halbleiter und Luft- und Raumfahrt.
Der VDMA fordert die US-Behörden daher auf, keine weiteren Produkte den Zöllen und Dokumentationspflichten gemäß „Section 232“ zu unterwerfen. „Falls doch, sollten europäische Produkte davon ausgenommen werden, um Schäden für die amerikanische Industrie zu vermeiden, Arbeitsplätze in der US-Fertigungsindustrie zu schützen und wichtige Lieferketten zu stärken, die für die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung sind“, schreibt Kawlath
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA), Holger Paul, Leiter(in) Kommunikation, Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: 069 66030
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen


