Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Die wesentlichen Ergebnisse der DIHT-Konjunkturumfrage Frühsommer 2000

(Berlin) - Mit der Auswertung Konjunktur im Frühsommer 2000 hat der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) Ende Juli erstmals zu einem Zwischentermin eine bundesweite Auswertung von Konjunkturumfragen der Industrie- und Handelskammern (IHKn) vorgelegt. Seit Herbst 1977 wurden bisher jeweils im Februar und im Herbst eines jeden Jahres mit "Wirtschaftslage und Erwartungen" die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfragen ausgewertet. Dieser Turnus wird jetzt erstmalig erweitert.

Grundlage des nun vorliegenden Berichts sind die Befragungen einer repräsentativen Auswahl von Mitgliedsunternehmen durch die IHKn, die überwiegend im April und Mai stattfanden. Die Kammern werteten im Frühsommer 2000 mehr als 15.000 Antworten aus, die zu 38 Prozent aus der Industrie, zu acht Prozent aus der Bauwirtschaft, zu zehn Prozent aus dem Großhandel, zu 14 Prozent aus dem Einzelhandel und zu 30 Prozent von Dienstleistern kamen. Nach Regionen entfallen auf den Norden 26 Prozent, auf den Westen 21 Prozent, den Süden 34 Prozent sowie auf den Osten 20 Prozent.


Wirtschaftslage

Die Konjunktur hat im Frühsommer 2000 einen weiteren Gang zugelegt: Die deutsche Ausfuhr expandiert so stark wie schon lange nicht mehr - begünstigt durch das positive weltwirtschaftliche Umfeld und durch die Euro-Schwäche. Das Inlandsgeschäft der Unternehmen hat zwar noch nicht vollständig Tritt gefasst; zuletzt verstärkte sich aber auch wieder die Inlandsnachfrage.


Erwartungen

Der kräftige Aufschwung wird sich in den nächsten Monaten fortsetzen. Die stärksten Impulse kommen immer noch vom Export. Allerdings zeigen die Exporterwartungen der Unternehmen ein Abflachen des Ausfuhranstieges an. Es mehren sich indes die Anzeichen dafür, dass statt dessen die Ilandsnachfrage stärker anzieht. Vor allem dürfte sich die Konsumnachfrage der privaten Haushalte beschleunigen. Die Risiken für den Aufschwung schätzen die Unternehmen nach dem Abschluß der diesjährigen Tarifrunde und vor dem Hintergrund einer freundlichen Weltwirtschaft als vergleichsweise gering ein. Allerdings hat sich zuletzt die Risikoempfindlichkeit der Unternehmen hinsichtlich der Preisentwicklung erhöht. Daraus folgt Unsicherheit über den geldpolitischen Kurs.


Export

Die Exporterwartungen der Unternehmen haben sich im Frühsommer 2000 erstmals seit über einem Jahr wieder etwas verschlechtert. Damit lässt die Exporteuphorie der Unternehmen etwas nach. Vom Euro werden in den nächsten Monaten keine zusätzlichen Impulse mehr kommen. Zudem werden erste Abschwächungstendenzen in Nordamerika befürchtet.


Investitionen

Die Investitionszurückhaltung der gewerblichen Wirtschaft weicht erst langsam: Im Vergleich zum Jahresbeginn werden die Investitionen bei Bauten und Ausrüstungen in nächster Zeit nur geringfügig wachsen. Große Unternehmen, insbesondere exportorientierte, investieren deutlich aktiver als kleinere und mittelgroße. Die Steuerreform wird nur schrittweise und erst im Laufe der nächsten Jahre zur Wirkung kommen


Beschäftigung

Die aktuellen Beschäftigungsplanungen der Unternehmen lassen erwarten, dass sich die Erholung auf dem Arbeitsmarkt nach und nach fortsetzen wird - wenn auch zunächst langsam. Sogar im Osten Deutschlands sind erste Aufhellungen der Beschäftigungspläne spürbar, viel stärker allerdings im westlichen Deutschland.

Die komplette Konjunkturumfrage ist unter http://www.diht.de/flash.html downloadbar.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelstag (DIHT) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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