Dienstwagensteuer: Fahren für den Fiskus / ADAC hält Abgabenpläne für überzogen
(München) - Mit immer neuen Steuererhöhungen will die Bundesregierung an das Geld der Autofahrer kommen. Aktuell geht es um die steuerliche Pauschale für die private Nutzung von Geschäftswagen, die derzeit ein Prozent des inländischen Fahrzeug-Listenpreises für jeden Kalendermonat ausmacht. Demnächst soll sie um ein halbes Prozent erhöht werden und so die Steuerlast der betroffenen Autofahrer auf einen Schlag um die Hälfte anheben.
Der ADAC kritisiert die vorgesehene Maßnahme als überzogen. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Mehrzahl der rund zwei Millionen Dienstwagen in Deutschland Pkw der Mittelklasse sind. So wären etwa für den Nutzer eines VW Passat mit einem Listenpreis von 24 000 Euro in Zukunft statt 240 Euro monatlich 360 Euro zu versteuern. Damit soll der geldwerte Vorteil, der durch die private Nutzung des Dienstwagens entsteht, ausgeglichen werden. Zusätzliche Abgaben fallen wie bisher für Fahrten zur Arbeitsstelle mit dem Geschäftswagen an. Sie berechnen sich aus der Differenz von 0,03 Prozent des Listenpreises pro Entfernungskilometer und der gültigen Kilometerpauschale.
Der ADAC lehnt die aktuellen Regierungspläne zur Dienstwagensteuer ab, da sie volkswirtschaftlich nicht sinnvoll sind und in vielen Betrieben spürbar in bestehende Beschäftigungsverhältnisse eingreifen. Eine pauschale Erhöhung des Satzes auf 1,5 Prozent würde nicht nur die vielen Nutzer von Dienstwagen massiv zusätzlich belasten, auch der Fiskus selbst müsste durch die Gefährdung vorhandener Arbeitsplätze in der Automobilindustrie Steuerausfälle in erheblichem Umfang befürchten. Geschäftswagen würden nämlich bei einer Umsetzung der Pläne seltener und zudem mit geringerem Durchschnittswert als heute angeschafft werden. Insbesondere die deutschen Automobilhersteller wären davon betroffen.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
Am Westpark 8
81373 München
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