Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Digitalisierung - ein Faktor für mehr Nachhaltigkeit

(Berlin) - Die Energieversorgungsunternehmen sehen die Digitalisierung als eine zentrale Voraussetzung, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Das zeigt die Studie «Digital@Utility 2023» von BDEW, KEARNEY, IMP3ROVE, und VSE.

An "Digital@EVU 2023" haben Energieversorger aller Wertschöpfungsstufen und Größenklassen aus dreizehn Staaten teilgenommen. Sie ermöglicht es Energieversorgungsunternehmen bereits seit 2016, zu prüfen, wo sie in der Digitalisierung im Vergleich zu Mitbewerbern stehen. Gleichzeitig gibt die Studie einen Überblick über den Digitalisierungsstand der Branche und identifiziert Trends und Chancen.

Schwerpunkt der Studie ist in diesem Jahr die Frage, wie digitale Technologien die Nachhaltigkeitsziele der Energieversorger unterstützen können. Die Studienergebnisse zeigen: Bereits nahezu jedes fünfte Unternehmen der Energiewirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden. Das Wachstum in grünen Geschäftsbereichen ist hierfür essenziell. Über 50 Prozent der befragten Unternehmen erwarten bis Ende 2025 in zumindest einem ihrer grünen und nachhaltigen Geschäftsbereiche ein jährliches Umsatzwachstum von über 10 Prozent. Die digitale Transformation ist für die befragten Unternehmen ein wichtiger Faktor, um diese Ambitionen zu unterstützen: So gab mehr als jedes zweite Unternehmen an, dass ihre digitale Strategie ein wesentlicher Faktor ist, um die eigene Nachhaltigkeitsagenda umzusetzen.

Die Studie zeigt jedoch auch Verbesserungspotenziale bei der digitalen Transformation der Energieversorgungsunternehmen auf: Zwar haben bereits mehr als 60 Prozent der Energieversorger eine Digitalstrategie aufgesetzt. 80 Prozent der Unternehmen haben jedoch noch kein digitales Zielbild entlang aller Schritte der Wertschöpfungskette definiert. Außerdem fehlt es gegenwärtig bei etwa der Hälfte der Unternehmen an klaren Vorstellungen zu den in Zukunft erforderlichen digitalen Fähigkeiten. Allerdings strebt jedes zweite Unternehmen an, bis 2025 den Anteil des IT-Budgets an den Gesamtkosten zu erhöhen.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: "Die Digitalisierung und der Weg hin zu einem nachhaltigen und klimafreundlichen Leben und Wirtschaften sind die beiden zentralen Transformationen unserer Zeit und insbesondere der Energiewirtschaft. Umso wichtiger ist es, sie gemeinsam zu denken und Synergien zu nutzen. Es ist daher gut, zu sehen, dass sich bereits viele Energieversorger auf den Weg gemacht haben und Nachhaltigkeit und Digitalisierung gemeinsam in ihren Unternehmen vorantreiben. Wichtig ist es, jetzt auch die politischen Weichen für diesen Wandel schnell und mutig zu stellen."

Horst Dringenberg, Global Head of Energy und Partner Kearney: "Die Gestaltung der IT-Systeme der Zukunft, der Smart Meter Rollout und die Bewältigung der Flexibilitätsanforderungen durch die Integration der erneuerbaren Energien stellen enorme Herausforderungen für die deutsche Energiewirtschaft dar. In Anbetracht dieser komplexen Aufgaben ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir in einem zukünftig sinnvoll gestalteten gesetzlichen und regulatorischen Rahmen die Chancen der Digitalisierung noch viel stärker nutzen, um die ambitionierten Dekarbonisierungsziele in die Realität zu übersetzen."

Martin Ruppert, Geschäftsführer von IMP³ROVE: "Die kommunale Wärmeplanung zeigt Chancen der Twin Transition: Daten und Digitalisierung sind der Treibstoff für die Planung der künftigen klimaneutralen Zukunft."

Michael Frank, Direktor des VSE: "Interne Hürden ab- und digitale Skills aufbauen sind die zentralen Erkenntnisse der Digital-Studie. Veraltete Systeme und routinierte Abläufe hemmen den Digitalisierungsprozess. Die Unternehmen sind gefragt, die Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen. Eine Digitalisierungsstrategie, welche die gesamte Wertschöpfungskette umfasst und Cybersicherheit großschreibt, ist entscheidend für den Erfolg."

Über "Digital@EVU":

Das Online-Tool Digital@EVU wurde 2016 vom BDEW gemeinsam mit Kearney und IMP³ROVE entwickelt und hilft Unternehmen der Energiewirtschaft dabei, ihren Digitalisierungsgrad zu ermitteln. Zudem zeigt es gezielt Verbesserungspotenziale auf. In diesem Jahr haben Unternehmen aus 13 Staaten an dem Digitalisierungscheck teilgenommen, sodass auch internationale Vergleiche möglich sind. Die über 100 teilnehmenden Energieversorgungsunternehmen bilden einen Querschnitt über die Energiebranche von kleinen Stadtwerken bis hin zu großen, integrierten Energieversorgern.

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Julia Löffelholz, Pressereferentin Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

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