Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

DIHK zum Berufsbildungsbericht 2001

(Berlin) - Die Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstleistungen haben ihre Ausbildungsaktivitäten in diesem Jahr weiter gesteigert. Darauf verweist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) anlässlich der Bundestagsdebatte am 11. Oktober zum Berufsbildungsbericht 2001.

Das Angebot an Ausbildungsplätzen hat - wie schon in den letzten fünf Jahren - stärker zugenommen als die Zahl der Schulabgänger. Deshalb ist die Gruppe der unversorgten Bewerber erneut kleiner geworden.

Mit rund 340.000 Ausbildungsplätzen bildet der IHK-Bereich mit Abstand die meisten Lehrlinge aus. Weiterhin gibt es für Problemgruppen des Ausbildungsmarktes keine adäquaten Angebote.

Die Schwächen auf dem Arbeitsmarkt haben sich auf dem Ausbildungsmarkt noch nicht direkt niedergeschlagen. Ursächlich hierfür ist vor allem der Modernisierungsschub in der Berufsbildung, der zu modernen Berufsbildern und flexiblen Ausbildungsmöglichkeiten geführt hat.

Weiterhin steigende Lehrlingszahlen werden nur möglich sein, wenn durch neue Berufsbilder auch neue Betriebe für die Ausbildung gewonnen werden können.

Berufsvorschläge für die Arbeitswelt von morgen hat die im Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung (KWB) zusammengeschlossene Wirtschaft erst unlängst vorgelegt.

Im Rahmen des Ausbildungskonsenses von 1999 hatten alle Bündnis-Partner einen vordringlichen Handlungsbedarf für die Schaffung neuer Berufe in den Feldern Freizeit/Tourismus, Transport/Verkehr/Logistik, Gesundheit und Umwelt gesehen. Allerdings ist es erst in diesem Jahr gelungen, drei neue kaufmännische Berufe zu verabschieden. Hier muss noch nachgelegt werden, damit die Ausbildungsanforderungen stets den betrieblichen Notwendigkeiten entsprechen.

Weiterhin gibt es kein adäquates Angebot für lernschwache Jugendliche. Noch immer bleiben zwölf bis 15 Prozent eines Jahrgangs ohne Berufsabschluss. Die bisherigen Maßnahmen der Berufs- und Ausbildungsvorbereitung haben nicht die gewünschten Erfolge gebracht. Nur selten gelingt der erwünschte Sprung in den ersten Ausbildungs- beziehungsweise Arbeitsmarkt.

Deshalb sollte der Übergang von der Schule in die Berufsausbildung so ausgestaltet werden, dass durch betriebsnahe Maßnahmen ein Einstieg in die Vollausbildung gelingt. Schlanke Berufsbilder mit weniger komplexen Anforderungen, zum Beispiel im Service-Bereich, würden diesen Weg erleichtern. Leider schweigt sich der Berufsbildungsbericht 2001 zu diesem Thema weitgehend aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29 10178 Berlin Telefon: 030/203080 Telefax: 030/203081000

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