Pressemitteilung | Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM)

Dividende für Aktionäre ist Postmitarbeitern nicht zu vermitteln

(Bonn) - „Ich frage mich, wie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post AG den Mitarbeitern glaubhaft vermitteln will, bis Ende 2010 eine Milliarde Euro einsparen zu wollen, wenn den Aktionären gleichzeitig eine attraktive Dividende in Aussicht gestellt wird. Es kann nicht sein, dass nun offensichtlich mal wieder allein die Beschäftigten das gescheiterte inneramerikanische DHL-Expressgeschäft, bei dem seit 2003 rund 7,5 Milliarden Euro in den Sand gesetzt wurden, sowie die sich abschwächende Weltwirtschaft ausbaden müssen.“ Mit diesen Worten reagierte Volker Geyer, Bundesvorsitzender der Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM), auf den gestern (10. November 2008) von Postchef Frank Appel angekündigten Rückzug aus dem Expressgeschäft in den USA sowie das geplante neue Kosteneinsparungsprogramm. Dieses sieht eine Ausgabenreduzierung in sämtlichen Geschäftsbereichen von rund einer Milliarde Euro bis Ende 2010 vor. Damit will die Post die Voraussetzungen dafür schaffen, dass auch bei einer verschlechterten Auftragslage aufgrund der sich anbahnenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten ein Gewinnzuwachs erzielt werden kann. Für dieses Jahr rechnet die Deutsche Post erstmalig seit ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit roten Zahlen.

Auch wenn es im Zusammenhang mit dem Kostensenkungsprogramm nach dem Willen des Unternehmens keine Entlassungen in Deutschland geben soll, befürchtet die DPVKOM, dass die Deutsche Post in den kommenden Jahren hierzulande verstärkt an der Personalkostenschraube drehen wird. So hat sie bereits angekündigt, neun von elf IT-Standorten schließen zu wollen. Dabei fallen etwa 150 von insgesamt 1.100 Arbeitsplätzen weg. Auch die geplante Schließung aller Postfilialen bis zum Jahr 2011 wird unweigerlich dazu führen, dass ein Großteil der Beschäftigten den Arbeitsplatz verlieren wird, ohne hierfür einen gleichwertigen Ersatzarbeitsplatz zu erhalten. Darüber hinaus wird auch die Rationalisierung in den Briefverteilzentren durch den Einsatz neuer Sortiermaschinen voranschreiten.

Geyer weiter: „Ich fordere Herrn Appel auf, auf die Dividende für die Aktionäre zu verzichten, bis das Unternehmen wieder nachhaltig schwarze Zahlen schreibt. Dies wäre auch eine wichtige Botschaft an die Beschäftigten. Außerdem muss die Deutsche Post auf jegliche Fremdvergabe von Dienstleistungen verzichten. Damit würde sie einen wichtigen Beitrag für die Sicherung von Arbeitsplätzen im Unternehmen leisten.“

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM) Pressestelle Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn Telefon: (0228) 911400, Telefax: (0228) 9114098

(tr)

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