Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV begrüßt Konsequenzen der Medien bei Knebelverträgen

(Berlin) - "Keine Pressefreiheit - keine Berichte: Gut, dass immer mehr Medien so konsequent sind, bei Knebelverträgen auf die Berichterstattung über Konzerte zu verzichten", kommentierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken am 20. Juni die Weigerung mehrerer Kölner Tageszeitungen und der dpa, über Konzerte der englischen Pop-Gruppe Coldplay in Köln beziehungsweise Hamburg zu berichten. Der Veranstalter der Coldplay-Konzerte in der vergangenen Woche hatte den Fotografen per Vertrag untersagen wollen, Fotos zu archivieren oder ein weiteres Mal zu veröffentlichen. Auch über ein Konzert der deutschen Rockgruppe Böhse Onkelz auf dem Lausitzring berichtete die dpa nicht, weil die Veranstalter professionelles Fotografieren während des Konzerts gänzlich untersagt hatten. Konken: "Es ist an der Zeit, dass die Medien Zeichen setzen und sich Einschnitte in die Pressefreiheit nicht länger gefallen lassen. Kein Star ist es wert, dass Journalisten in Verträge, die die freie Berichterstattung und Meinungsäußerung in Wort und Bild einschränken, einwilligen."

In den vergangenen Jahren war es im Rahmen von Konzerten vermehrt vorgekommen, dass Fotografen Verträge unterschreiben sollten, die die Art der Bildberichterstattung und deren Verwertung genau vorschrieben. Der Kölner Stadtanzeiger und der Express hatten daraufhin bereits vor einigen Wochen statt eines Konzertfotos der US-Gruppe Destiny's Child eine weiße Fläche veröffentlicht. "Wir fordern alle Journalisten und Medien, denen Knebelverträge vorgelegt werden, auf, sich ein Beispiel an diesen Aktionen zu nehmen und die Berichterstattung über die Auftritte der Stars zu verweigern", so Konken. Die Musiker seien auf Öffentlichkeit angewiesen. "Wenn ihnen diese durch fehlende Berichterstattung in den Medien teilweise entzogen wird, werden die Veranstalter zum Überdenken ihrer Verträge gezwungen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Pressehaus 2107, Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Telefon: 030/7262792-0, Telefax: 030/7262792-13

NEWS TEILEN: