DJV begrüßt Untersuchung "Journalismus in Deutschland"
(Berlin) - "Ich freue mich, dass mit der Untersuchung ,Journalismus in Deutschland' endlich aktuelle Angaben über die Journalisten und den Zustand des Journalistenberufs vorliegen", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Die jetzt vorliegenden ersten Ergebnisse bestätigen unsere Eindrücke vom veränderten Arbeitsalltag und von der gestiegenen Qualifikation der Journalistinnen und Journalisten." Konken bezog sich damit auf die Ergebnisse der Repräsentativbefragung "Journalismus in Deutschland" des Instituts für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Siegfried Weischenberg, die auszugsweise heute in der "Zeit" schienen sind. Danach ist der durchschnittliche deutsche Journalist 41 Jahre alt, hat einen Hochschulabschluss und versteht sich als neutraler Vermittler mit dem Anspruch, schnell und objektiv zu informieren. "Ein Studium ist für angehende Journalisten zwar nicht vorgeschrieben, aber de facto haben nur noch Akademiker Aussichten auf Redakteursstellen", sagte Konken. "Die im Vergleich zu früher höheren Hürden nützen dem journalistischen Niveau."
Die Hamburger Untersuchung kommt ferner zu dem Ergebnis, dass die Standards des Informationsjournalismus für die Journalisten maßgebend sind. Die Regeln objektiver Berichterstattung gelten dabei für die meisten als Richtschnur. Missstände aufzeigen wollen demnach fast 60 Prozent der Journalisten, ihre eigene Meinung präsentieren hingegen nur knapp 20 Prozent. Konken: "Journalisten verstehen sich als Informationsprofis und nicht als Meinungsmacher."
Als bedenklich wertet der DJV-Vorsitzende den niedrigen Frauenanteil in den redaktionellen Führungspositionen. "Hier muss in den nächsten Jahren noch eine Menge geschehen, damit endlich in den Redaktionen Chancengleichheit Einzug hält."
Um die Untersuchung "Journalismus in Deutschland" wird es auch auf der DJV-Fachtagung "24 Stunden Zukunft" am kommenden Wochenende in Magdeburg gehen. Über 100 junge Journalistinnen und Journalisten kommen dann zusammen, um sich in Workshops, Referaten und Diskussionen mit der Zukunft des Journalistenberufs zu befassen. Prof. Weischenberg wird in seinem Impulsreferat am Sonntagvormittag weitere Ergebnisse der Studie vorstellen.
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