DJV fordert: Ältere Arbeitslose nicht im Stich lassen
(Bonn) - Deutliche Worte der Kritik richtete DJV-Bundesvorsitzender Rolf Lautenbach an die Bundesregierung: Die so genannte Reform des Arbeitslosengeldes bestraft vor allem ältere Arbeitslose für ihr Lebenswerk. Die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes für ältere Arbeitslose von 32 auf 12 Monate zu senken, so Lautenbach, sei in hohem Maße unsozial. Die Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt zeigten, dass an eine Stellenvermittlung der über 50-Jährigen nicht zu denken sei. Bereits 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland beschäftigten keine älteren Arbeitnehmer mehr. Nach den Plänen der Bundesregierung soll sich an das verkürzte Arbeitslosengeld die auf Sozialhilfeniveau gesenkte Arbeitslosenhilfe anschließen, bevor dann endlich der Rentenbezug einsetzt, so Lautenbach. Das ist skandalös, weil gleichzeitig die Unternehmen für die Entlassungen der Älteren sorgen. Die Probleme der Arbeitslosenversicherung werden so auf dem Rücken der Betroffenen gelöst. Die Bundesregierung sei auf dem besten Weg, aus erworbenen Leistungsansprüchen staatliche Almosen zu machen.
Von der kürzeren Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes wären auch zahlreiche ältere Redakteure betroffen, die in der aktuellen Medienkrise ihre Kündigung erhalten. Das sind leider keine Einzelfälle mehr, so der DJV-Vorsitzende. Ein langes Journalistenleben darf nicht auf den Fluren des Sozialamtes enden. Lautenbach forderte die Bundesregierung auf, von den geplanten Änderungen Abstand zu nehmen. Der SPD-Sonderparteitag bietet dafür Gelegenheit.
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