DJV fordert Bewegungsfreiheit für Journalisten im Gaza-Streifen
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat das israelische Militär aufgefordert, den ausländischen Journalisten endlich den Zugang zum Gaza-Streifen zu ermöglichen. Es könne nicht angehen, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, dass den Korrespondenten weiterhin die Möglichkeit verwehrt werde, die für eine umfassende und kritische Berichterstattung unverzichtbare Vor-Ort-Recherche durchzuführen. Es sei nicht hinnehmbar, dass das israelische Militär die Aufforderung der Justiz nicht befolge, einem Journalistenpool den Zutritt zum Gaza-Streifen zu ermöglichen. Die Vereinigung der Auslandskorrespondenten hatte erst kürzlich vor dem Obersten Gerichtshof Israels eine entsprechende Verfügung erstritten.
"Es ist für ausländische Journalistinnen und Journalisten in Israel ungeheuer schwierig, den Anspruch ihrer Leser und Zuschauer nach überprüften und zuverlässigen Informationen zu erfüllen", sagte Konken. Sie könnten Bilder und Informationen seit Beginn des Krieges nur mit Hilfe von palästinensischen Quellen liefern. Durch die von der Hamas ausgeübte Zensur sei aber nicht gewährleistet, dass die so gewonnenen Informationen in allen Fällen umfassend und wahrheitsgemäß seien. "Wenn Korrespondenten die Lage vor Ort selbst recherchieren wollen, dürfen sie trotz des Sicherheitsrisikos nicht daran gehindert werden." Durch das medienfeindliche Verhalten des Militärs könne der Eindruck entstehen, Israel wolle einen Krieg unter Ausschluss der Weltöffentlichkeit führen und die Journalisten mit Erfolgsmeldungen abspeisen. "Das ist nicht akzeptabel."
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