DJV fordert neue Struktur des ZDF-Verwaltungsrats
(Berlin) - Vor dem Hintergrund der versuchten Einflussnahme von Spitzenpolitikern auf die Personalpolitik des Zweiten Deutschen Fernsehens hat sich der Deutsche Journalisten-Verband für strukturelle Änderungen in der Besetzung des ZDF-Verwaltungsrates ausgesprochen. "Es muss Schluss sein mit der unseligen Praxis, dass Politiker die Führungspositionen im ZDF nach vermeintlicher politischer Zuverlässigkeit der Kandidaten besetzen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Die Einmischungsversuche von Roland Koch und anderen in das Arbeitsverhältnis von Nikolaus Brender sprechen der vom Bundesverfassungsgericht verlangten Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Hohn."
Dem 14-köpfigen ZDF-Verwaltungsrat gehören 10 aktive und ehemalige Politiker an. "Damit ist die Politik mitten im ZDF angesiedelt", kritisierte Konken. Die Zusammensetzung des Kontrollgremiums solle vielmehr die gesellschaftliche Wirklichkeit in Deutschland widerspiegeln. "Im Verwaltungsrat darf nicht eine einzige Gruppe dominieren und so den Sender in ihrem Sinne beeinflussen. Vielmehr müsse ein Mix gefunden werden, der die Politik als eine von mehreren Kräften in das Gremium einbindet.
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