DJV gegen Überprüfung aller Sportjournalisten vor Fußball-WM
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband hat sich am heutigen Montag (14. November 2005) gegen die Akkreditierungsrichtlinie der FIFA für die Fußballweltmeisterschaft 2006 ausgesprochen. Es gehe nicht an, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, dass die Journalisten von Bundeskriminalamt und Verfassungsschutz überprüft würden, bevor sie aus den Stadien berichten dürften. "Dieses Verfahren entbehrt jeder Grundlage und jeder Berechtigung."
Wie das FIFA-Organisationskomitee dem DJV auf Nachfrage bestätigte, müssen sich Berichterstatter der Fußball-WM bei der Akkreditierung damit einverstanden erklären, dass ihre persönlichen Daten "dem Bundeskriminalamt und der Bundespolizei zur Durchführung einer Zuverlässigkeitsüberprüfung elektronisch zur Verfügung gestellt werden", wie es in der FIFA-Richtlinie heißt. Und weiter: "Das BKA übermittelt die Daten dem Bundesamt für Verfassungsschutz."
"Ich kritisiere, dass die WM-Veranstalter die Journalistinnen und Journalisten als Sicherheitsrisiko und nicht als Partner sehen", sagte DJV-Vorsitzender Konken. Die Einbindung des Verfassungsschutzes in den Akkreditierungsvorgang mache die Spiele nicht sicherer, sondern vergifte die Arbeitsatmosphäre bei der WM-Berichterstattung. Konken forderte das FIFA-Organisationskomitee auf, die Weitergabe von Journalistendaten an die Sicherheitsbehörden sofort einzustellen.
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