DJV: Kritischen Journalismus auch staatlich fördern
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, ihre wirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen stärker als bisher auf den Medienbereich auszudehnen und dabei das Gebot der Freiheit der Berichterstattung weiter stringent zu beachten. Der DJV übernimmt damit Forderungen der britischen Schwestergewerkschaft National Union of Journalists (NUJ). Dazu gehört etwa die Forderung nach Steuergutschriften für Haushalte mit Zeitungs- bzw.
Zeitschriftenabonnements. Kostenlose Abo-Gutscheine für junge Erwachsene sieht Deutschlands größte Journalistenorganisation als interessanten Anreiz, um junge Menschen an den Qualitätsjournalismus heranzuführen. "Gerade in diesen Corona-Zeiten stellt sich einmal mehr heraus, dass nur journalistische Information und Aufklärung gegen Fake News und Verschwörungstheorien helfen", sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall. Er regt an, die von den Grünen in die Diskussion gebrachten kostenlosen Einkaufsgutscheine um Zeitungs- und Zeitschriftenabonnements zu ergänzen, "mindestens für junge Erwachsene".
Darüber hinaus schließt sich der DJV der Forderung nach der Auflage an, dass staatlich geförderten Unternehmen fünf Jahre lang Fusionen und Übernahmen untersagt werden, die zu Arbeitsplatzverlusten und Lohnkürzungen führen.
Steuererleichterungen wünscht sich der DJV für Initiativen gegen Fake News und Desinformation. "Die Kolleginnen und Kollegen der Faktenredaktionen leisten einen außerordentlichen Beitrag zur Unterscheidung von echten Informationen und Lügen", so der DJV- Vorsitzende. "Es wäre wünschenswert, wenn die Medienunternehmen dieser Redaktionen steuerlich entlastet würden."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV)
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