Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV nennt Weimers Rundfunkkritik schädlich

(Berlin) – Der Deutsche Journalisten-Verband hält den von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer geäußerten Vorwurf der politischen Einseitigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für sachlich falsch und politisch schädlich. Der Minister hatte im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt: „Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat ein Akzeptanzproblem, weil er politisch links geneigt wirkt. Es ist nicht gut, wenn viele Millionen Deutsche zwar Zwangsbeiträge zahlen müssen, aber das Gefühl haben, dass sie dort nicht vertreten werden. Das sollte sich ändern.“ Aus Sicht des DJV- Bundesvorsitzenden Mika Beuster sei es verantwortungslos, faktenfreie Vorurteile gegen die Öffentlich-Rechtlichen zu befeuern: „Der Vorwurf, ARD und ZDF seien linkslastig, ist längst durch Studien widerlegt.

Menschen neigen dazu, Medien als ,einseitig‘ wahrzunehmen, wenn deren Inhalte nicht mit der eigenen Meinung übereinstimmen. Als Staatsminister sollte sich Herr Weimer aber um eine differenziertere Position bemühen.“ Er übernehme unkritisch Kampagnenbegriffe von Rechtspopulisten, indem er von Zwangsbeiträgen spreche. „Und das zur gleichen Zeit, da sich im Bundesverwaltungsgericht in Leipzig tumultartige Szenen in einem Prozess um den Rundfunkbeitrag abspielen.

Ist das politische Naivität oder Kalkül?“

Der DJV-Vorsitzende mahnt zu mehr Fairness gegenüber Tausenden von Journalistinnen und Journalisten bei den Öffentlich-Rechtlichen. Der Dauerbeschuss von politischen Extremisten sei schon schlimm genug. Von Spitzenpolitikern sei mehr Unterstützung gefragt, statt politischer Standortbestimmungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle, Hendrik Zörner, Pressesprecher(in), Torstr. 49, 10119 Berlin, Telefon: 030 7262792-0

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