Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

DJV protestiert gegen die Verurteilung des russischen Journalisten Pasko

(Bonn) - Gegen die Verurteilung des russischen Flotten-Korrespondenten Grigori Pasko hat der Deutsche Journalisten-Verband e.V. (DJV) scharf protestiert.

Ein Militärgericht in Wladiwostok hatte den Journalisten Pasko am 25. Dezember wegen Spionage zu vier Jahren Lagerhaft verurteilt. Angeklagt worden war Pasko, weil er militärische Geheimnisse verraten haben soll. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, Informationen über Manöver und militärische Informationsverbindungen an japanische Kollegen weitergegeben zu haben. Sie hatte neun Jahre Haft gefordert. Pasko versicherte dagegen, nur solche Informationen öffentlich eingesetzt zu haben, die ohnehin schon bekannt gewesen seien.

Der DJV-Vorsitzende Rolf Lautenbach erklärte dazu am 27. Dezember 2001, es sei offensichtlich, dass mit dem Urteil ein Exempel gegen kritische Berichterstattung statuiert werden solle. Dafür spreche auch, dass Pasko bereits einmal wegen der Veröffentlichung von Informationen über den Umgang der russischen Flotte mit radioaktiven Abfällen angeklagt worden sei. Zudem sei erneut die Öffentlichkeit von dem Prozess gegen Pasko ausgeschlossen worden. „Pressefreiheit beinhaltet weltweit die Nutzung von Informationen zur Aufklärung der Bevölkerung über staatliche Missstände. Staatliche Institutionen, die dies zu unterdrücken versuchen, ignorieren die Pressefreiheit und schaden der demokratischen Entwicklung ihres Landes", betonte Lautenbach. Er forderte den Obersten Gerichtshof Russlands auf, der von Pasko eingelegten Berufung stattzugeben und ihn freizusprechen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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